Pete Johnson: Wie man seine Eltern erzieht

Weil sein Vater einen anderen Job angenommen hat, muss Luis mit seiner Familie umziehen. An seiner neuen Schule sind – Luis zufolge – nur Streber und langweilige, humorlose Lehrer. Die vor allem eines nicht sehen: Sein Talent zum Comedy Star. Zu allem Überfluss scheint das neue Umfeld auch auf seine Eltern abzufärben.  Sie haben sich doch tatsächlich vorgenommen, seine schulischen Leistungen zu kontrollieren und zu fördern.

Da hilft nur eins: Er muss seine Eltern erziehen. Hilfe kriegt er dabei von seiner Freundin Maddy, die das schon einmal erfolgreich an ihren Eltern durchgeführt hat. Zum Beispiel mit

„Regel Nummer eins: Behandle deine Eltern wie Luft. Du darfst deine Eltern nicht einmal anschauen, außer es lässt sich wirklich nicht vermeiden. Das musst du Tag und Nacht durchhalten. Wenn einer von ihnen fragt:“ Warum beachtest du mich nicht?“, bist du auf dem richtigen Weg.“  (Seite 97) „Außerdem sollte man ab und zu einen so genannten ‚Killersatz‘ fallen lassen. Um seine Eltern total aus der Fassung zu bringen, empfiehlt Maddy Sätze wie ‚Ich habe nicht darum gebeten, in diese Familie hineingeboren zu werden‘ und ‚Ich wäre lieber in einem Kinderheim als bei euch.’“ ( Seite 99)

Aber keine Angst, liebe Eltern, am Ende stellen sich diese Regeln als nicht wirklich förderlich heraus.

„Wie man seine Eltern erzieht“ ist eine kurzweilige, humorvolle Lektüre. Wobei ich die eigentlichen Witze im Buch eher flach fand – Aber ich bin ja auch eine langweilige Erwachsene 🙂 Die Hauptfigur Luis wirkt sehr sympathisch und ein wenig frech. Ein Protagonist, mit dem man sich als Leser sicher leicht verbünden mag und der bestimmt auch die als Lesemuffel verschrienen männlichen Leser anspricht. Vor allem weil es in der Rahmenhandlung um ein Thema geht, dass so viele junge Leser interessiert: Castingshows und die große Karriere, die einem dadurch winkt.

Gefallen hat mir auch die Covergestaltung. Besonders über die Darstellung von Maddy in der Verkleidung als Luis Mutter musste ich herzhaft lachen.

Das Besondere ist, dass das Buch in einer Reihe erscheint, die bereits komplett vorliegt. Ein Vorteil, wie ich finde, weil man so direkt eine Anschlusslektüre hat, wenn einen dieser erste Band begeistert hat. Die Folgebände lassen sich leicht am Titel ausmachen:
„Wie man seine peinlichen Eltern erträgt“
„Wie man mit seinen verrückten Eltern fertig wird“
„Wie man seinen Eltern das Internet erklärt“

Pete Johnson: Wie man seine Eltern erzieht.
arsEdition, Februar 2021.
176 Seiten, Taschenbuch, 12,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Roggow.

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