Marcel Huwyler: Frau Morgenstern und der Abgrund

Die Auftragskillerin ermittelt wieder – spannend, skurril, unübertroffen

Noch immer sind Violetta Morgenstern und ihr Freund und Kollege Miguel Schlunegger gleichzeitig Jäger und Gejagte. Sie sind Auftragskiller, Detektive und werden gleichzeitig von ihrem früheren Arbeitgeber gesucht.

Hier hilft der Hinweis, dass man gut daran tut, die Vorgängerbände zu kennen, um in diesem neuen Roman alle Zusammenhänge verstehen zu können. Auch wenn hin und wieder Erklärungen oder Rückblicke eingeflochten sind, entsteht einfach auch mehr Spannung, wenn man weiß, was vorher geschah.

Diesmal werden Violetta und Miguel gebeten, den Tod eines Journalisten aufzuklären. Dieser war kein netter Mensch, aber ein erfahrener und mutiger Rechercheur. Der auch nicht davor zurückschreckte, mit seinem Wissen Druck auf schwarze Schafe zu machen.

So gibt es viele Verdächtige, viele Motive, viel Verwirrung. Auch Verwirrung des Herzens, denn Violetta lernt einen Mann kennen, dem es eventuell gelingen könnte, sie ihre bisherige Liebe vergessen zu machen. Dazu kommt weitere Verwirrung durch das merkwürdige Verhalten Miguels, der ganz offensichtlich etwas vor Violetta verbirgt. So stellt sie sich irgendwann die Frage, ob sie ihm noch vertrauen kann.

Die Ermittlungen der beiden führen sie in dubiose Kreise, zu Menschen, die viel zu verbergen und viel zu verlieren haben. So geraten beide natürlich auch wieder in Gefahr.

Die Schilderungen der Abenteuer dieser beiden so wunderbar plastisch gezeichneten Figuren, die man einfach nur lieben muss, sind wie immer spannend und sehr unterhaltsam. Der Humor des Autors schlägt sich in herrlich absurden und witzigen Dialogen nieder, die vor allem den Spaß an dem Roman ausmachen.

Ein besonders schöner Gag, der sich durch die Bücher zieht, ist die große rote Handtasche Violettas, in welcher sie stets genau die Dinge findet, die sie braucht. Ein Tasche, ähnlich der von Mary Poppins, aus der Violetta Sekundenkleber ebenso hervorzaubert wie vieles andere, was gerade benötigt wird.

Dennoch gab es diesmal ein paar kleine Längen, einige zu trockene Erklärungen und Info-Dumps. So war der Roman nicht ganz so griffig, nicht ganz so spritzig wie die Vorgängerbände. Die Lektüre möchte ich dennoch auf keinen Fall missen. Und so hoffe ich auf noch viele weitere Romane um Violetta Morgenstern.

Marcel Huwyler – Frau Morgenstern und der Abgrund
grafit, September 2023
Taschenbuch, 252 Seiten, 15,00 €

Diese Rezension wurde verfasst von Renate Müller.

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