„Und so bin ich müde geworden und mutlos: Was nützt es, immer wieder dasselbe anzuprangern und um die Aufmerksamkeit und die Solidarität der anderen zu bitten, wenn um die Ecke herum irgendwo auf der Welt schon der nächste Idiot wartet, seinen Hass gegen uns und andere Minderheiten auszuleben, ein Blutbad anzurichten und im Internet bejubelt zu werden.“ (S. 53.)
Solche Sätze sind es, die einen verstummen lassen während der Lektüre dieses dünnen, aber so ungemein wichtigen Buchs: Christoph Heubner: Als wir die Maikäfer waren. Dieses Buch, das in wenigen Erzählungen die Lebens- oder vielmehr die Leidensgeschichten von Überlebenden des Terrors in Auschwitz darstellt.
Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, hat diesen Überlebenden hier eine Stimme gegeben, in diesem dritten und letzten Band einer Trilogie. Die ersten Bände erschienen 2019 „Ich sehe Hunde, die an der Leine reißen“ und 2021 „Durch die Knochen bis ins Herz“. In diesen Büchern fasst er die Erinnerungen der Überlebenden, die ihm zu Freunden wurden, zusammen.
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