Vielversprechend klangen Titel und Klappentext dieses Romans, verhießen sie doch genau die Art Buch, die ich mag: Protagonistinnen, die sich gemeinsam ändern, sich dabei gegenseitig helfen. Dabei erwartete ich aufgrund der Beschreibung, eine Jugendliche und eine ältere Dame.
Bekommen habe ich einen Roman voller seichtem Geschwafel, psychologischer Selbst- und Fremdanalysen und ohne fesselnde Handlung oder Figuren. Insbesondere die Figuren, vor allem Ich-Erzählerin Victoria, genannt Toja (merkwürdige Verballhornung des schönen Namens Viktoria), deren Alter man nicht erfährt, die aber offensichtlich wesentlich jünger ist, als der Klappentext denken lässt, vor allem diese Figur ist unangenehm.
Penetrant betont sie ihr eigenes Stillsein und Stillebedürfnis, mischt sich dann aber in das Leben des Nachbarkindes Viktoria, genannt Vica, ein. Deren Gefühle, Gedanken und Stimmungen kann sie stets ahnen, sie weiß, warum das Mädchen sich wie verhält. Das wirkt unrealistisch, anmaßend und abwegig. Weiterlesen