Patricia Koelle-Wolken: Der Garten der kleinen Wunder

Vielversprechend klangen Titel und Klappentext dieses Romans, verhießen sie doch genau die Art Buch, die ich mag: Protagonistinnen, die sich gemeinsam ändern, sich dabei gegenseitig helfen. Dabei erwartete ich aufgrund der Beschreibung, eine Jugendliche und eine ältere Dame.

Bekommen habe ich einen Roman voller seichtem Geschwafel, psychologischer Selbst- und Fremdanalysen und ohne fesselnde Handlung oder Figuren. Insbesondere die Figuren, vor allem Ich-Erzählerin Victoria, genannt Toja (merkwürdige Verballhornung des schönen Namens Viktoria), deren Alter man nicht erfährt, die aber offensichtlich wesentlich jünger ist, als der Klappentext denken lässt, vor allem diese Figur ist unangenehm.

Penetrant betont sie ihr eigenes Stillsein und Stillebedürfnis, mischt sich dann aber in das Leben des Nachbarkindes Viktoria, genannt Vica, ein. Deren Gefühle, Gedanken und Stimmungen kann sie stets ahnen, sie weiß, warum das Mädchen sich wie verhält. Das wirkt unrealistisch, anmaßend und abwegig. Weiterlesen

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Ruth Kornberger: Die Spur der Bambusbären

Die Frau, die den ersten lebenden Panda in die USA bringt

Nach Büchern über Maria Merian und über die Astronomin Caroline Henschel legt die Autorin nun also einen Roman über die Frau vor, die – um den Traum ihres verstorbenen Mannes zu erfüllen – auf die Jagd geht nach Pandabären in Tibet.

Ruth Harkness – die wirklich gelebt hat – will jedoch kein erlegtes Tier, kein ausgestopftes Museumsstück, sie will einen lebenden Panda fangen. Und reist daher im Jahr 1936 nach China, um von dort eine Expedition nach Tibet zu führen, wo die sagenhaften Bambusbären leben. Von denen noch kaum jemand je ein Exemplar gesehen hat, geschweige denn gefangen.

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Matt Coyne: Frank und Red

Wohlfühlroman über einen traurigen alten Mann und einen gewitzten kleinen Jungen

Recht oft erinnert dieser Roman an das zu Recht sehr berühmte Buch „Ein Mann namens Ove“, gibt es doch auffällig viele Übereinstimmungen. Das ändert aber nichts daran, dass der alte Frank und der kleine Red das Herz jeder Leserin erobern werden, denn ihre Geschichte geht ganz einfach zu Herzen.

Frank bewohnt allein ein Haus in London, seit seine geliebte Frau Marcie starb. Immer mehr vergräbt er sich, geht nicht mehr vor die Tür und so gut wie nicht mehr in seinen Garten. Seine Einkäufe erledigen die Nachbarn, anderes bringt ihm ein guter Freund. Ansonsten hat Frank keinerlei Kontakte, auch nicht zu seinem Sohn, nachdem es wegen der Krankheit Marcies heftigen Streit gegeben hatte.

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Sharon Gosling: Der alte Apfelgarten

Leicht schnulziger Schmöker, trotz Vorhersehbarkeit spannend und emotional

Wieder stellt die britische Autorin einen Garten in den Mittelpunkt eines Romans. War es in ihrem vorigen Buch ein Stadtgarten, den die Protagonistin wieder aufmöbelte, so ist es diesmal ein Garten voller uralter Apfelbäume, den zwei Schwestern unverhofft am Rande ihres landwirtschaftlichen Betriebs entdecken.

Diese beiden Schwestern sind Bette, die ältere, in London lebende erfolgreiche Anwältin, und Nina, die um etliche Jahre jüngere, eine alleinerziehende Mutter, die seit mehreren Jahren wieder auf dem elterlichen Bauernhof lebt. Die beiden Frauen haben wenig gemeinsam, in vielen Jahren nur wenig miteinander gesprochen und wenn, dann meist im Streit.

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Sue Hincenbergs: Very bad widows

Wendungsreiche, aber zu langatmige Geschichte um rachsüchtige Ehefrauen

Romane um Ehefrauen, denen daran gelegen ist, ihre Gatten um die Ecke zu bringen, gibt es reichlich. Auch die Gründe, warum dieses Verlangen in den Damen wächst, sind vielfältig. Die drei Frauen im vorliegenden Roman sinnen einerseits auf Rache für ihre immer langweiliger werdenden Ehemänner, die sie zudem um ihre Ersparnisse gebracht haben. Zum anderen gedenken sie die hohen Lebensversicherungen ebendieser Männer einzustreichen, nach deren Tod natürlich.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als geplant. So planen Pam, Shalisa und Nancy zwar mit Hilfe eines engagierten Killers den Tod ihrer Ehemänner. Doch ihre Männer haben ihrerseits ebenfalls Pläne. Die sich einmal aus der Angst heraus entwickeln, Opfer von indischen Mafiamördern zu werden. Denn Hank, Andre, Larry und der gleich zu Beginn des Buches zu Tode gekommene David, vierter im Bunde der Freunde, sind auf wenig legale Weise zu Geld gekommen und fürchten nun, entdeckt zu werden. Um sich der vermuteten Killer zu erwehren, engagieren die drei Männer ihrerseits einen Auftragsmörder – eben jenen, den auch ihre Ehefrauen beauftragen, sie zu töten.

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Eva Mirasol: Staying Alive

Doch ein Arztroman und auch ein Klischee, wenn auch sehr temperamentvoll umgesetzt

Wenn eine Ärztin einen Arztroman – pardon Ärztinnenroman – verfasst, kann man davon ausgehen, dass alle medizinischen Details stimmig und korrekt wiedergegeben werden. Im vorliegenden Buch, dem Debütroman der Autorin, geht das sogar soweit, dass durchgängig die häufig verwendeten Fachbegriffe in Fußnoten erläutert werden, dies jedoch ebenso humorvoll wie der gesamte Roman.

In diesem geht es um Nicki, die ihren Dienst an einer Rettungsstelle einer großen Berliner Klinik aufnimmt. Dieser Dienst umfasst ständige Überstunden, Nachtschichten, Hektik und Hetze, verlangt schnelle Entscheidungen, oft über Leben und Tod und führt zu vielen skurrilen Begegnungen.

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Hannah Deitch: Killer Potential

Wilde Flucht zweier mordverdächtiger Frauen quer durch die USA – Roman voller Tempo und Action, aber anders als erwartet

Laut Klappentext muss in diesem Roman eine junge Frau, die des Doppelmordes verdächtigt wird, den wahren Täter finden, um ihre Unschuld zu beweisen. Also erwartet man eine Story im Stil eines Krimis, eine Verdächtige bei der Recherche, Tätersuche und Aufklärung des Verbrechens.

Doch weit gefehlt, diese Geschichte entwickelt sich ganz anders. Es beginnt damit, dass die junge Evie, Nachhilfelehrerin im Haus der Familie Victor, eines Tages die Eltern ihrer Schülerin Serena ermordet auffindet. Bevor Evie die Polizei benachrichtigen kann, findet sie im Haus eine verwahrloste, abgemagerte Frau. Gerade als sie diese aus ihrem Versteck befreit, taucht Serena auf. In Panik schlägt Evie sie nieder, denkt, sie hätte sie ermordet und flieht, zusammen mit der Fremden.

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Angie Kim: Happiness Falls

Anstrengende, aber auch sehr spannende Story um einen verschwundenen Vater

Dieser Wälzer mit mehr als 500 Seiten erzählt von einer Familie voller Probleme, die im Grunde vor allem auf der Suche nach Glück ist. Sprachlose Hauptperson ist der 14-jährige Eugene. Er leidet an diversen Beeinträchtigungen, wie einer Abart des Autismus sowie der Unfähigkeit zu sprechen. Seine älteren Geschwister sind die 20-jährigen Zwillinge Mia und John.

John arbeitet in der Betreuungseinrichtung, die auch Eugene normalerweise täglich besucht. Mia studiert, ist aber gerade wieder zu Hause eingezogen, denn die Geschichte spielt während der Covid-Pandemie.

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Janice Hallett: Die Engel von Alperton

Hochspannender, sehr verwickelter Krimi in Form von Notizen und Aufzeichnungen

Erneut stellt diese geniale Autorin einen Roman vor, der lediglich in Form von Sprachnachrichten, Mails, Notizen und Transskripten von Aufnahmen eine spannende, wenn auch sehr verzwickte Geschichte erzählt.

Deren Inhalt man kaum geschickt zusammenfassen kann, so komplex ist das Ganze. Im Grunde geht es um einen Mord und mehrere Selbstmorde, geschehen vor 18 Jahren in Zusammenhang mit einer Gruppe, einer Art Sekte, die sich die Engel von Alperton nannten.

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Freya Sampson: Ms Darling und ihre Nachbarn

Warmherzige Geschichte über die Schwierigkeit, denen zu helfen, die sich nicht helfen lassen wollen

Wieder hat diese wunderbare Autorin einen herzerwärmenden Roman verfasst, voller liebenswerter Gestalten, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und sich schwertun, Hilfe anzunehmen.

Im Mittelpunkt steht die titelgebende Ms Dorothy Darling – auf dem Ms besteht sie ostentativ. Sie ist inzwischen weit über 70, lebt seit vielen Jahren allein in ihrer Erdgeschosswohnung in einem etwas in die Jahre gekommenen, einst sehr herrschaftlichen Mietshaus. In der Wohnung ihr gegenüber wohnt der etwa gleichaltrige Joseph, der eine neue Untermieterin aufnimmt. Diese, die sich Kat nennt, zieht sofort den Unwillen Dorothys auf sich, einfach nur, weil Kat pinkfarbene Haare und einen zerfransten Rucksack hat.

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