Lucy Clarke: You Let Me In

Atmosphärisch rasanter Psychothriller

„Die Leser möchten immer wissen, wie es passiert ist. Sie möchten erfahren, wie man vom Möchtegernschriftsteller zum publizierten Autor wurde.“ (S. 379)

Neues Cover, neuer Titel, neuer Klappentext? Auf geht’s, denn Lucy Clarkes Roman „Das Haus am Rand der Klippen“ aus dem Jahr 2020 wurde jetzt noch einmal optisch aufgepimpt und unter dem Titel „You Let Me In“ neu veröffentlicht.

Seit die Schriftstellerin Elle ihre luxuriöse Küstenresidenz in Cornwall für eine Woche an Fremde vermietet hat, schleicht sich etwas Unheimliches in ihr Leben. Mit einem Schlag fühlt sie sich, als hätte jemand jene Geheimnisse entdeckt, die sie nachts wachhalten. Doch die Bedrohung scheint plötzlich sehr real …

„Harmlose, belanglose Ereignisse verändern die Gestalt, und ihre Schatten wachsen ins Unermessliche.“ (S. 31)

Trotz einiger weniger Längen überzeugt der großartige Schreibstil, der so geschmeidig dahinfließt, dass die Seiten beinahe von selbst umgeblättert werden. Die Storyline ist unglaublich spannend, gespickt mit Twists und Ablenkungsmanövern, die unnachgiebig an mir als Leserin zerren.

Während sich die Handlung raffiniert elegant in sich selbst webt, durchleben wir intensiv die Macht von Elles Paranoia. Die Zeilen sind durchzogen von der Überzeugung: 

„Für Schriftsteller gibt es keine schlimmen Situationen – nur Material.“ (S. 273)

Ein wahrhaftiger Pageturner, der die Kunst des Psychothrillers meisterhaft beherrscht und den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.

Lucy Clarke: You Let Me In.
Aus dem Englischen übersetzt von Claudia Franz.
Piper, Januar 2024.
416 Seiten, Paperback, 14,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Olivia Grove.

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