Tríona Walsh: Nachtwald

„Nachtwald“ – Thriller-Highlight oder klischeebeladener Flop?


In unserer neuen Doppel-Rezension nehmen wir das Buch aus verschiedenen Lese-Blickwinkeln unter die Lupe.

Zwei Leserinnen, zwei Sichtweisen:

Olivia Grove ist begeistert von der Idee, bleibt aber vom nervigen Finale enttäuscht. Renate Müller dagegen kritisiert das Setting, die Figuren und die überzeichnete Dramatik.

Können Sie mit diesem Buch spannende Stunden verbringen, oder endet der Ausflug in den Nachtwald in einem literarischen Irrgarten? Lesen Sie weiter und entscheiden Sie selbst!

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Silvesterspecial 2024

Wie in jedem Jahr gab es auch 2024 wieder Bücher, die uns Rezensentinnen und Rezensenten besonders gut gefielen. Bücher, die aus dem Üblichen hervortreten, weil sie berühren, weil sie unterhalten, weil sie ausgesprochen spannend sind oder sehr witzig, ausnehmend gut geschrieben oder schlicht etwas Besonderes.

Diese Bücher, die uns mehr als andere beeindruckten, sind es, die wir am Ende des Jahres immer noch in guter Erinnerung haben. Aus diesem Grund stellen wir sie im Special zu Silvester noch einmal vor.

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Roxane Gay (Hrsg.): Halb so schlimm: 29 Essays über Rape Culture

29 Essays, die weh tun müssen: Hinschauen, wo es am schwersten fällt

»Das Mädchen, das ich früher war, haben diese Jungen getötet, aber sie haben mich nicht ganz getötet.« (S. 9)

Ich möchte nicht viele Worte verlieren, aber möglichst viele Menschen dazu bringen, dieses Buch über Rape Culture* zu lesen. Auch wenn es im Bauch brodelt, einem übel wird, die Kehle sich zuschnürt und man kaum atmen kann – diese Essays reißen auch Nichtbetroffene mit. Sie zwingen zum Hinschauen und Mitfühlen, was viele lieber verdrängen würden. »Halb so schlimm« ist ein ungeschöntes, kompromissloses Leseerlebnis, das dich nicht unverändert zurücklässt.

Roxane Gay zerreißt den Schleier des Schweigens über Rape Culture.

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Darcy Coates: Geister in Blackwood House

»Meinst du nicht, wir sollten uns die gruselige Treppe für später aufheben? Zu einer Zeit, wenn es nicht gerade, du weißt schon, Mitternacht ist?« (S. 85)

Festa-Bücher? Pure Festa-Magie!

Diese einzigartige, leicht raue und fast lederartige Haptik der Bücher – ein absoluter Traum! Dazu ein wunderbar lesbarer Buchsatz, der vor Liebe zum Detail nur so sprüht, und als Krönung manchmal kunstvoll gestaltete Seitenränder. Ein wahres Fest für die Sinne!

Doch nun zum Inhalt:

Von Gänsehaut zu Kitsch: Warum »Geister in Blackwood House« mich nicht ganz überzeugen konnte.

Die ersten Seiten? Ein vielversprechender Auftakt!

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Mary Downing Hahn: Meine Freundin Helen: Eine Geistergeschichte

Unheimlich gut: Grusel-Nostalgie aus den 80ern

Könntest du nachts schlafen, wenn direkt vor deinem Fenster ein Friedhof liegen würde?

Zum Inhalt:

Heather ist die nervigste kleine Göre, die man sich vorstellen kann – die neue Stiefschwester ist ein wahrer Quälgeist für Molly und Michael in ihrer neuen Patchwork-Familie. Doch als ob das nicht schon genug Drama wäre, beginnt der eigentliche Albtraum, als Heather auf dem düsteren Friedhof hinter ihrem neuen Zuhause, einer unheimlichen alten Kirche, eine neue »Freundin« findet: Helen.

Kein gewöhnliches Mädchen, sondern ein ruheloser Geist, der dort seit über hundert Jahren lauert – verborgen im Schatten der Grabsteine, mit einem finsteren Plan…

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Lidia Yuknavitch: In Wasser geschrieben

Atemberaubend deep – wild, schmerzhaft, transformierend

352 Seiten in einem einzigen Leseexzess durchsuchten? Ich verspreche dir, das ist mit dieser Lektüre unvermeidlich. Nach der Hälfte musste ich mich zwingen, es zur Seite zu legen. Durchzuatmen.

Schreibmagie? Ein heraufbeschworener Dschinn zwischen den Zeilen?

Ehrlich: Ich weiß nicht, wann mich ein Buch zuletzt so sehr verschlungen hat. So etwas habe ich noch nie zuvor gelesen.

Lidia Yuknavitch schreibt mit einer poetischen Wucht, als würde sie selbst in Flammen stehen – ihre Worte brennen vor Wut und Rebellion. Ihre Sehnsucht nach Zerstörung und die Intensität ihrer Empfindungen sind pure Glut, alles entfacht von einem einzigen Funken.

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Jana Baumann, Anne Roth: Unsagbar

Alle kennen Gewaltbetroffene, niemand kennt Täterinnen und Täter

Wie wird man dieser Thematik gerecht? Indem man spricht – und liest.

»Unsagbar« ist nicht nur eine dringend benötigte biografische Geschichte, sondern eine kraftvolle Stimme für all jene, die im Verborgenen leiden und selbst nicht sprechen können.

»Ich war mir so sicher, dass ich die Situation wieder unter Kontrolle bekomme. Das habe ich aber nicht. Er hat kontrolliert.« (S. 19)

Dieses Buch greift ein zutiefst sensibles, oft verdrängtes Thema auf: sexualisierte Gewalt. In einer Welt des Schweigens und Verdrängens erhebt sich »Unsagbar« mit unerschütterlicher Kraft und erzählt Jana Baumanns Geschichte schmerzhaft ehrlich, aber auch inspirierend.

In seiner schonungslosen Ehrlichkeit ist das Buch sowohl eine offene Wunde als auch ein Heilmittel. Dabei ist es viel mehr als eine Anklage: Es ist eine ausgestreckte Hand, die dazu einlädt, an ihrer Seite zu kämpfen.

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Michaela Kastel: Verirrt

Du suchst einen Thriller, der dir unter die Haut geht und sich in deine Seele gräbt?

»Um mich drängt sich die Dämmerung. Geräusche gefrieren in der Luft zu winzigen Schneeflocken, die sich anfühlen wie die Überbleibsel einer gesprengten Welt; voller Erinnerungen und klagend flüsternder Stimmen.« (S. 80)

Michaela Kastels »Verirrt« hat mich sofort ab der ersten Seite gepackt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen.

Der düstere Vibe des Psychothrillers, kombiniert mit einem zauberhaften Schreibstil und faszinierend vielschichtigen Charakteren, machen ihn auch dank des raffiniert konstruierten Plots zu einem echten Pageturner.

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Ulrike Haidacher: Malibu Orange

Überraschend unterhaltsam: Satire meets Tragikomödie

„Malibu Orange“ verwebt BFFs, Burnout und toxische Dynamiken zu einer spritzigen und tiefgründigen Lektüre.

Ulrike Haidacher versteht es, gezielt zu übertreiben und ihre Protagonisten gnadenlos ins Chaos zu stürzen. Mit bissig scharfem Blick entlarvt sie Phrasen und Glaubenssätze, bis nichts mehr heilig ist.

 „[…], also heutzutage ist es so, wenn du dir in der Früh denkst, ah, heute habe ich keine Lust zu arbeiten, dann hat das sicher irgendeinen Namen, es hat sicher irgendeinen englischen Namen mit „Syndrom“ am Ende […]“ (S. 82)

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Silje Ulstein: Ihr Ein und Alles

Hypnotischer Sog? Ungewöhnlicher, düsterer Psychothriller

Kann man seine Vergangenheit wie die Haut einer Schlange jemals wirklich abstreifen?

Halb Psychothriller, halb modernes Märchen – das gruseligste norwegische Krimidebüt seit Jahren? …

Worum geht’s?

Eines Abends fassen Liv und ihre WG-Freunde Egil und Ingvar den verrückten Plan, eine Baby-Tigerpython zu adoptieren. Doch bald wird Nero zum Auslöser düsterer Ereignisse. Liv hält ihn in ihrem Zimmer und verfällt der Schlange zunehmend. Sie lässt Nero bei sich im Bett schlafen und beginnt, seine bedrohlichen Zischlaute wie eine unheimliche Sprache zu verstehen.

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