Immer wieder gab es in den letzten Jahren Meldungen über Männer, die nach einem Auftritt als Weihnachtsmann auf einem Weihnachtsmarkt oder einer Weihnachtsfeier einfach verschwunden waren – bisher hat das keiner so wirklich ernst genommen, auch wenn es nie wieder ein Lebenszeichen von den Vermissten gegeben hat. Ann Kathrin Klaasen hat allerdings ein mulmiges Gefühl, sie vermutet, dass es jemand auf die als Nikolaus oder Weihnachtsmann verkleideten Männer abgesehen hat.
Warum auch immer. Aber das kann man ja klären. Ihr Team ist sofort dabei, als sie ihre Vermutung äußert und beschließt, aktiv zu werden. Sehr zum Ärger ihrer Vorgesetzten, Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz. Aber das kümmert wieder mal keinen – sie gehört einfach nicht wirklich dazu und für Frank, Rupert und Marion zählt eh, was Ann Kathrin sagt. Und schließlich und endlich behält Ann Kathrin auch diesmal wieder Recht. Ausgelöst durch einen Artikel von Holger Bloem, der als Journalist die Arbeit der Polizei in Norden ja schon häufiger unterstützt hat, startet eine Aktion, die für einige Beteiligte, unter anderem Rupert, ziemlich gefährlich wird. Immerhin hat der Killer sich vorgenommen, aufzuräumen.
Das ganze Weihnachtstralala mit Musik, Glühwein und Keksen überall muss aufhören. Er ist wild entschlossen, seine Mission zu vollenden. Schließlich hat er eine Liste, die „abgearbeitet“ werden muss! Und auf der steht übrigens auch Ann Kathrin!
Diesmal in kleinerem Format, aber unverkennbar Klaus-Peter Wolf. Die Liebe zum Detail finden wir auch hier, wie immer unterhaltsam und amüsant, spritzig geschrieben. Viel schwarzer Humor.
Für mich ein bisschen überzogen, vielleicht ein bisschen zuviel Abneigung gegen Weihnachten. Ich bin allerdings immer wieder fasziniert, wie Autoren und Autorinnen es schaffen, gleichzeitig verschiedene Serien aufzulegen.
Ob es die gewohnten Ostfriesenkrimis sind, die kleine Serie, in der Rupert mal in der ersten Reihe steht oder die Dr. Sommerfeldt-Serie – immer spürt man die Liebe des Autors zu seiner Wahlheimat, Ostfriesland. Und immer ist man ja auch gleich mittendrin – die handelnden Personen sind in der Regel bekannt. Ohne Ann Kathrin Klaasen geht’s halt nicht beim Morden in Norden.
Mein Fazit: gut geschrieben, leicht zu lesen, unterhaltsam und skurril. Für meine Begriffe ein bisschen überzogen, aber trotzdem ein echter Klaus-Peter Wolf. Wieder mit viel liebevollem Lokalkolorit und vielen Leckereien von ten Cate.
Klaus-Peter Wolf: Der Weihnachtsmann Killer: ein Winter-Krimi aus Ostfriesland
Fischerverlage, Oktober 2023
251 Seiten, Hardcover, 15,00 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Ertz.