Fabian Neidhardt: Nur ein paar Nächte

Ben Berger ist Holzschnitzer. Er lebt mit seiner zwölfjährigen Tochter Mia im Dorf Immenau und kommt in seinem Leben gut zurecht. Die Dinge gehen ihren Gang. Eines Tages aber steht sein Vater vor der Tür. Er hat Bens Mutter betrogen und fragt, ob er „nur für ein paar Nächte“ bei ihm Unterschlupf finden kann. Daraufhin gerät einiges in Bewegung. Die Polizei bringt zum Beispiel Mia nach Hause. Sie wollte gemeinsam mit ihrem sechsjährigen Spielgefährten mit dem Bus nach Hamburg fahren, um ihre Mutter Orna zu sehen.

Orna hat sich bisher nicht um Mia gekümmert. Sie wollte nie ein Kind. Nur auf Bens eindringliche Bitte ließ sie Mia nicht abtreiben, brachte sie zur Welt und überließ sie Ben. Der kam mit dem Baby zu seinen Eltern zurück. Die lebten damals noch in dem Haus, das er jetzt mit Mia bewohnt. Nach und nach trudeln alle Familienmitglieder bei Ben ein.

Seine Schwester Salome, die ungewollt Kinderlose, kommt ebenso vorbei wie seine Mutter. Irgendwann ist während des Lesens nicht mehr zu leugnen, dass mit Mia etwas nicht stimmt. Sie kann zwar sprechen, bedient sich allerdings zusätzlich der Gebärdensprache und schaut Serien für Kleinkinder. Auch dieses Rätsel wird gelöst. Mia hat ein gravierendes Handicap. Bens Vater ist der Meinung, Orna habe ihre Tochter deswegen nicht akzeptiert. Bei einem großen Showdown am Küchentisch kommt noch so manches Geheimnis ans Tageslicht.

Zu viele Rückblenden

Vermutlich aufgrund unzähliger Rückblenden konnte ich in dieses Buch nicht recht abtauchen. Auch das Verhalten der Figuren konnte ich nur teilweise nachempfinden. In einem „Abspann“ bedankt der Autor sich bei den Lesern, weil man seine Geschichte bis zum Ende mitverfolgt und seinen Traum vom Bücherschreiben begleitet hat. Das finde ich wieder sehr sympathisch. Sehr geehrter Fabian Neidhardt:  Damit haben Sie mich an der Angel. Ich bin gespannt auf das nächste Buch.

Fabian Neidhardt: Nur ein paar Nächte.
Haymon, Februar 2023.
247 Seiten, Hardcover, 22,90€.

Diese Rezension wurde verfasst von Karina Luger.

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