Zeitreisen sind Realität. Das erfährt eine (lange namenlose) junge Frau, die sich auf einen Job bewirbt, von dem sie erst nach der Einstellung erfährt, um was es geht. Es ist dem „Ministerium der Zeit“ gelungen, Menschen aus verschiedenen Epochen in die Gegenwart zu holen. Menschen, die in ihrer eigenen Zeit ohnehin sehr bald gestorben wären, sodass die Auswirkungen auf die Geschichte marginal sind. Glaubt man. So auch der Polarforscher Graham Core, Mitglied der katastrophal geendeten Expedition um die Schiffe „Terror“ und „Erebus“. Graham sollte 1847 sterben und jetzt soll er in unserem Jahrhundert leben.
WeiterlesenScience Fiction
Tom Hillenbrand: Thanatopia
Thanatos ist der griechische Gott des sanften, natürlichen Todes. In Tom Hillenbrands dritten Band der Hologrammatica-Reihe geht es genau darum: um das Leben nach dem Tod beziehungsweise die Möglichkeit eines ewigen Lebens durch den Einsatz von KI. Was wäre, wenn wir unser Gehirn digitalisieren und in gesunde, junge Körper verpflanzen könnten? Wäre dadurch Unsterblichkeit möglich? Ist diese überhaupt erstrebenswert?
Damit befasst sich Roman, der in der nahen Zukunft spielt. Genauer im Wien des Jahres 2095. Die Welt ist voll von Hologrammen, Klonen, Cogits, Digits, menschlichen „Gefäßen“. Realität und künstliches Abbild verschwimmen zusehends. Die Klima-KI „Aether“ hat sich selbstständig gemacht und wenige Jahre zuvor zum digitalen Zusammenbruch der Gesellschaft geführt. Einigen Verschwörungstheorien zufolge sitzt sie nun im Weltall und plant von dort, die Welt neu zu gestalten. Gleichzeitig ist der Planet ein unwirtlicher Platz geworden, da der Klimawandel nicht aufgehalten werden konnte. Sibirien ist der neue Place-to-be, während andere Weltzonen schlicht unbewohnbar geworden sind, da die Temperaturen regelmäßig über 50 Grad klettern. All das schildert der Autor erschreckend nachvollziehbar und glaubhaft.
Maud Woolf: Die 13 Tode der Lulabelle Rock
Wir himmeln sie an – die Celeberties, Schauspieler und Showgrößen. Überall stoßen wir auf ihr Konterfei, folgen ihnen Scharen von Bewunderern und Paparazzi.
Für die Stars selbst ist das nervig und stressig. Da kommt es gut, dass eine findige Firma Klons herstellt, die die lästigsten Aufgaben für einen übernehmen können. Foto-Shooting in der glühenden Wüste – ein Porträt darf schwitzen, Auftritt im ewigen Eis – ein Klon darf sich die Zehen und Finger abfrieren.
Lulabelle Rock hat hart an ihrem Image gearbeitet. Sie ist den schweren Weg zu Ruhm und Reichtum gegangen, jetzt ist sie am Zenit angekommen, hat aus sich eine Marke gemacht. Auf ihrem Weg hat sie die Hilfe von diversen Porträts in Anspruch genommen – genauer gesagt, rennen da ein ganzes Dutzend Lulabelles herum. Zu viel, wie die Diva entschieden hat, die müssen und dies schleunigst, ausgedünnt werden.
WeiterlesenChristopher Paolini: Fractal Noise
Der Xenobiologe Alex Crichton ist nicht unbedingt sehr engagiert bei seiner Arbeit an Bord der Adamura. Er ist in tiefer Trauer, nachdem seine Partnerin Layla auf dem Planeten getötet wurde, auf dem sie und Crichton Kolonisten waren.
Alles ändert sich, als die Besatzung des Raumschiffs etwas Seltsames auf der Oberfläche des abgelegenen Planeten Talos VII entdeckt.
Eine riesige, perfekt kreisförmige Öffnung, die offensichtlich von Aliens geschaffen wurde und als riesiger Lautsprecher zu fungieren scheint.
Nach einer hitzigen Debatte darüber, ob die Besatzung versuchen, das Phänomen selbst zu untersuchen, oder auf eine Mission warten sollte, die besser für eine solche Erkundung ausgerüstet ist, schließt sich Crichton einem vierköpfigen Team an, das die feindliche Landschaft von Talos VII durchqueren soll, um das außerirdische Artefakt zu untersuchen.
Connie Willis: Die Straße nach Roswell
Wie heißt das gute, alte Sprichwort – wer eine Reise tut, der kann etwas erzählen.
Nun, Francie ist als Trauzeugin ihrer ehemaligen College-Zimmergenossin eingeplant und fliegt Anfang Juli in den tiefen, heißen Süden der USA. Ausgerechnet in Roswell, New Mexico möchte ihre Freundin ihrem Zukünftigen ihr Jawort geben. Dass der Bräutigam ein UFO-Anhänger ist, dass zu gleicher Zeit in Roswell die jährliche Tagung der UFO-Fanatiker stattfindet, ahnte Francie noch nicht, bis sie am Flughafen versucht, einen PKW zu mieten.
Kaum in Roswell angekommen, findet sie sich allein und verlassen wieder. Ihre Freundin ist mit den letzten Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt, der Bräutigam, wie all die Fans der Außerirdischen, auf dem Weg zu einem vermeintlichen neuen Absturzort eines UFOs.
Emily Tesh: Die letzte Heldin
Wir sind nicht alleine im All. Wir, das sind die Menschen, die sich im Weltraum ausgebreitet haben. Als eine der ganz wenigen Spezies haben wir unsere interstellaren Raumschiff-Antriebe selbst entdeckt und entwickelt, sind den allermeisten Alienrassen, auf die wir gestoßen sind, auch körperlich überlegen.
Dennoch, man mag es wirklich kaum glauben, haben wir den Krieg verloren. Wir, die Rasse, die allen Anderen überlegen ist, wurden geschlagen, die Erde, unsere wunderbare, blaue Heimat wurde dabei vernichtet.
Die wenigen Überlebenden haben sich arrangiert – soll heißen, sie haben unsere Werte und Überzeugungen, unsere Toten und unsere Zukunft verraten. Sie leben auf den Planeten der Aliens, bemühen sich, sich friedlich zu arrangieren und zu integrieren.
Nur wir sind übrig.
WeiterlesenMiles Cameron: Artifact Space
Zwar stammt sie aus einer Patrizierfamilie, doch so wirklich viel hat Marca Nbaro diese Tatsache in ihrem jungen Leben bislang nicht gebracht. Nachdem ihre Eltern, zusammen mit den meisten Verwandten, bei einem Piratenüberfall ermordet wurden, hat der DMK sie in ein Waisenhaus gegeben. Eigentlich sind diese dafür da, den Nachwuchs für die Handelsmarine heranzuziehen, de facto aber streicht die Familie, die über die Waisenhäuser wacht, das Geld ein und verkauft die jungen Menschen in die Sklaverei.
Doch nicht mit Nbaro – zwar sorgt der Leiter des Hauses dafür, dass sie die Prüfung versiebt, die Fähigkeiten eines Hackers verdankt sie es dann, dass sie sich dennoch als Fähnrich an Bord der Athen, einem der wenigen, alten Riesenschiffe wiederfindet. Nur diese haben die technische Fähigkeit derartige Distanzen zu überwinden, um in Tradepoint, dem einzigen Außen- und Handelsposten das mehr als lukrativen Geschäft mit den Aliens und deren Xenoglas abzuwickeln.
WeiterlesenFranzi Kopka: Honesty: Was die Wahrheit verbrigt
Lügen und negative Emotionen gibt es in Sestiby, dem letzten belebbaren Raum auf der Erde, nicht mehr. Dank Ernest Sestiby, dem Gründer des Staates, herrscht vollkommener Frieden, denn jeder Bürger nimmt das von ihm erfundene Medikament Veritas, das dazu animiert, in jeder Situation die Wahrheit zu sagen. Es geht sogar so weit, dass im Hals ein Brennen entsteht, antwortet man nicht schnell genug auf eine Frage.
In dieser perfekten, friedlichen Welt lebt Mae und Mae hat ein Problem: Sie fühlt all diese negativen Emotionen, die es in ihrer Gesellschaft nicht mehr gibt. Sie ist eifersüchtig auf das Mädchen, das ihrem Freund schöne Augen macht und sie ist wütend, als er sie für die andere verlässt. Sie schreit den mysteriösen Typen mit den eisblauen Augen an, als er sie anrempelt und ihren Kopfhörer zertritt. Misstrauen, Neid, Wut – das sind Emotionen, die in Maes Welt nur die Liar haben, die Menschen, die den Staat und den Frieden bedrohen und dafür gejagt werden.
WeiterlesenBecky Chambers: Ein Psalm für die wild Schweifenden
Ein kleiner Mond – Panga –, der um einen großen Planeten kreist, beherbergt etwas Besonderes. Nein, ich rede jetzt nicht von den Menschen – diese gibt es, wie gemeinhin bekannt, wie Sand am Meer; ich spreche von den Robotern. Da staunen sie, was?
Nun, vor einigen Jahrhunderten war die Welt Panga dabei draufzugehen – wir kennen das von den Menschen ja, Umweltverschmutzung, das Recht des Stärkeren, Brutaleren, die Gier nach Macht und Reichtum – dann passierte etwas, das neu war!
Die Roboter in den Fabriken entwickelten ein Bewusstsein.
WeiterlesenMartha Wells: Übertragungsfehler: Ein Killerbot Roman 03
Man sollte es ja nun wirklich einmal begriffen haben – ich, eine ehemalige, frei drehende Security-Unit – bin, auch wenn mein Name vielleicht etwas Anderes andeutet, kein frei laufender, manischer Massenmörder. Ich bin sehr zufrieden damit, wenn meine Schutzbefohlene friedlich ihr Leben leben kann und ich nichts zu tun bekomme.
Gestatten, dass ich mich vorstelle – Killerbot der Name und auf Preservation Station so etwas wie die Persona non grata. Die Sicherheitschefin kann mich nicht ausstehen, verwehrt mir jeglichen Zugang zu den Überwachungs-Drohnen der Station – und ich musste doch versprechen, meine eigenen kleinen Informanten schön zurückzuhalten – wie soll man denn da seinen Auftrag, den Schutz vor den Killern von GrayCris, eines mega-sauren Konzerns, erfüllen?
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