Dieses Mal geht es um die Spiele von Haymitch Abernathy, der im ersten Band der Panem-Reihe Katniss und Peeta als Mentor beistehen soll und sich als haltloser Säufer erwies. In diesem Band geht es um seine Spiele und sein Schicksal. Es sind die 50. Hungerspiele und dieses Jubiläum soll gefeiert werden. Dem Kapitol fällt da nur ein, einfach die Anzahl der Tribute zu verdoppeln. Und mit einem Schlenker kommt so auch Haymitch zu der Ehre. Er rechnet sich keine großen Chancen aus.
Da es sich bei „Der Tag bricht an“ um ein Prequel handelt, weiß der Leser ja schon manches. Haymitch wird überleben und da Katniss und Peeta die ersten Tribute waren, die zu zweit überlebt haben, wird er auch alleine überleben. Trotzdem ist Suzanne Collins noch einiges Neue eingefallen, ebenso wie sie Altbekanntes einflicht und uns so manchen Protagonisten in früheren Jahren vorstellt. So lernen wir Katniss Eltern kennen, auch den Vater, der zu Kantniss Hungerspielen längst tot war. Neu ist auch der Versuch, in die Arena zu gehen, um sie zu zerstören, um die Hungerspiele ein für alle Mal zu beenden. Wir wissen, dass das nicht gelingen wird, wir wissen aber auch, dass Haymitch gewinnen wird. Die Spannung nährt sich viel aus diesem Widerspruch.
Ich hatte den Eindruck, dass die brutalen Szenen in der Arena weniger geworden sind als in den anderen Bänden, bei den meisten Tributen bekommt Haymitch erst durch die allabendliche Bildershow mit, dass sie tot sind. Weniger brutal ist das Buch aber deswegen nicht, Haymitch ist nicht umsonst ein Säufer geworden.
Er scheitert daran, was Katniss 25 Jahre später gelang und was sie eigentlich nie geplant hatte. Er wollte es und wird bitter dafür bestraft.
Zu lesen ist das Buch gewohnt flüssig und ein gelungenes Prequel, das auch zeigt, wie die Hungerspiele sich im Laufe der Jahre entwickelt haben – zu einem immer größer werdenden Event. Was niemals etwas daran änderte, dass das Kapitol brutal und rücksichtslos ist. Nicht nur was für eingefleischte Fans.
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem L: Der Tag bricht an
Aus englischen übersetzt von Peter Klöss, Dr. Sylke Hachmeister
Oetinger, 03/ 25
464 Seiten, gebundenes Buch, 26 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.