Christopher Paolini: Fractal Noise

Der Xenobiologe Alex Crichton ist nicht unbedingt sehr engagiert bei seiner Arbeit an Bord der Adamura. Er ist in tiefer Trauer, nachdem seine Partnerin Layla auf dem Planeten getötet wurde, auf dem sie und Crichton Kolonisten waren.

Alles ändert sich, als die Besatzung des Raumschiffs etwas Seltsames auf der Oberfläche des abgelegenen Planeten Talos VII entdeckt.

Eine riesige, perfekt kreisförmige Öffnung, die offensichtlich von Aliens geschaffen wurde und als riesiger Lautsprecher zu fungieren scheint.

Nach einer hitzigen Debatte darüber, ob die Besatzung versuchen, das Phänomen selbst zu untersuchen, oder auf eine Mission warten sollte, die besser für eine solche Erkundung ausgerüstet ist, schließt sich Crichton einem vierköpfigen Team an, das die feindliche Landschaft von Talos VII durchqueren soll, um das außerirdische Artefakt zu untersuchen.

Es dauert nicht lange, bis die Dinge schiefgehen, und je näher das Team dem Krater kommt, desto mehr brechen ihre Ausrüstung, ihre Körper und ihr Geist zusammen …

Christopher Paolini hat vor einigen Jahren die Fantasy-Szene mit seiner Drachen-Fantasy rund um „Eragon“ erobert. Seine Bücher verkauften sich wie die sprichwörtlichen „warmen Semmeln“, eine Hollywood-Verfilmung des ersten Bandes gab es auch.

Danach wurde es ein wenig stiller um den Verfasser, bis er 2020 bei Knaur mit „Infinitum“ auf die große Lesebühne zurückkehrte.

Lektüre ist kein einfaches Unterfangen

Nun legt er ein weiteres Zukunftsabenteuer vor. Dabei ist die Lektüre wahrlich kein einfaches Unterfangen.

Die auftretenden Figuren sind unsympathisch, die zwischenmenschlichen Konflikte dominieren den Plot. Dazu kommt, dass uns der Autor seine karge, lebensfeindliche und recht uninteressante Welt sehr ausführlich und detailreich vorstellt. Uns erwarten hier nicht eben wirklich fesselnde, packende Beschreibungen.

Religiöse, soziale und politische Gegensätze prallen aufeinander

Einen weiteren Schwerpunkt legt Paolini auf die Darstellung der internen Auseinandersetzungen der kleinen Kleeblatt-Truppe. Religiöse, soziale und politische Gegensätze und Meinungen prallen hier massiert aufeinander, die mich leider alle nicht wirklich interessierten. Am interessantesten hier noch, wie die Gruppe aufgrund dieser Animositäten langsam aber unaufhaltsam auseinanderbricht. Insgesamt also leider eine Enttäuschung – ein Band, der durchaus interessant beginnt, der ein faszinierendes interstellares Rätsel offeriert, sich dann aber auf Charakterstudien einschießt und dabei den Leser mit Längen fordert.

Christopher Paolini: Fractal Noise – Mission ins Ungewisse
aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Anke Kreutzer & Barbara Häusler
Knaur, Oktober 2024
366 Seiten, gebundene Ausgabe, Euro 23,00

Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.

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