Jim Butcher: Sturmnacht

Ich bin kein Mörder, obwohl ich bereits einmal einen Magier mit meinen Kräften getötet habe. Ich bin Harry Blackstone Copperfield Dresden. Ich bin ein Magier. Sie finden mich in den Gelben Seiten unter M wie Magier, und ich habe ein Problem, ein großes! Nicht nur, dass meine Miete mal wieder zwei Monate überfällig ist, sodass ich gezwungen bin, einen simplen Detektiv-Job, die Suche nach einem verschwundenen Ehemann zu übernehmen. Nein, auch die Sonderkommission der Chicagoer Polizei sucht meinen Rat.

Ein Paar wurde beim Liebesspiel getötet. Eifersucht vermuten sie? Nun, möglich, doch die Tat riecht nach Magie, dunkler Magie, denn, ihre Herzen wurden von innen aus ihrem Brustkorb gerissen. Kombinieren Sie das damit, dass der Mann einer der engsten Vertrauten des örtlichen Paten war, die Frau eine stadtbekannte Luxusnutte in Diensten der örtlichen Vampirchefin und sie ahnen, was auf mich zukommt – genau Ärger, großgeschrieben!

Dass der Weiße Rat der Magier mir einen Bewährungshelfer auf die Fersen gesetzt hat, der nichts lieber täte, als mich zu richten, hilft auch nicht eben, und als die Kacke dann richtig anfängt zu dampfen, und alle Beteiligten mich am liebsten einen Meter unter der Grasnarbe sehen würden, geht es erst richtig … Weiterlesen

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Edvard Hoem: Der Geigenbauer

„Sein letztes Weihnachten verbrachte Lars mit dreien seiner sieben Töchter, und er sprach über vieles, was er ihnen nie zuvor erzählt hatte.“ (S. 8) Unter anderem sprach er über die fehlende Freiheit. Das ganze Land sei unfrei, und nicht alle, die fortgingen, fänden den Weg nach Hause zurück.

Lars Olsen Hoem (1782-1852) war der jüngste Sohn einer Bauernfamilie, die an der Westküste Norwegens lebte. Traditionell war sein Leben als Knecht vorbestimmt, indem Lars nach dem Tod des Stiefvaters weiter für dessen ältesten Sohn auf dem Hof der Familie arbeiten sollte. Sein einziger Ausweg, eigenes Geld zu verdienen, wäre mit einem Boot zu fischen und Waren zu transportieren. Ohne Geld fortzugehen, war noch mit weiteren Schwierigkeiten verbunden. Denn jeder, der in die Fremde wollte, musste zuvor konfirmiert werden, um als Erwachsener zu gelten.

Lars wartete ungewöhnlich lange auf seine Konfirmation. Erst als für den Napoleonkrieg junge Soldaten gebraucht wurden und Lars mit 50 anderen jungen Männern eingezogen wurde, änderte sich für ihn alles. Weiterlesen

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Jan Beinßen: Der Wintermordclub

Jedes Jahr in der Weihnachtszeit trifft sich eine internationale Gruppe der besten Ermittler in einem kleinen Hotel in Südfrankreich: Die Besten der Besten, Polizisten, Detektive, eine Kriminalistikprofessorin und ein Gerichtsmediziner. Oder zumindest waren sie das einmal. Inzwischen sind sie nämlich alle in Rente, Kasimir ist dement, Ruben und Kim hören nicht mehr so gut und auch Louanne, Alexandros und Geraldine haben ihre Altersschwächen. Dennoch treffen sie sich seit zwanzig Jahren, um ihren größten Erfolg zu zelebrieren und ihre Freundschaft aufrechtzuerhalten. Denn genau in diesem Hotel kam es damals zu dem großen und erfolgreichen Finale in der Verfolgungsjagd des ehemals größten Drogenbosses Europas. Inzwischen sind diese aufregenden Zeiten natürlich nur noch Erinnerungen und die pensionierten Ermittler genießen die Weihnachtstage mit einem lustigen Krimidinner. Jedes Jahr organisieren die Hotelleiter eine Schauspielgruppe, die die Ermittler zum Mitraten einlädt und immer ist es mehr ein lustiger Zeitvertreib als ein echter Nervenkitzel. Weiterlesen

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Richard Pfund: Hurra! Ich bin da!

Dieses kleine Büchlein vermittelt einen ganz besonderen Inhalt über einen ebenso besonderen jungen Menschen: In dreiundzwanzig autobiografischen Geschichten gibt der Autor Richard Pfund, der 1994 mit einer infantilen Zerebralparese (ICP) geboren wurde und dadurch an einen Rollstuhl gefesselt ist, kurze Einblicke in seine Lebenswelt.

Alles, was anderen Menschen ohne nachdenken zu müssen, ganz selbstverständlich von der Hand geht (ob es nun simple Verrichtungen wie das An- und Ausziehen betrifft, die Nahrungsaufnahme,  den Toilettengang etc.), sind für Richard Pfund Herausforderungen, die er nicht ohne fremde Hilfe bewältigen kann. Durch seine angeborene Bewegungsstörung ist sein Alltag stark eingeschränkt.  Wer nun einen auf die Tränendrüse drückenden Inhalt erwartet, irrt. – Nein, hier meldet sich jemand zu Wort, der sein Leben mit allen Hürden, die es ihm aufbürdet, ganz einfach annimmt. Weiterlesen

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Christa von Bernuth: Spur 33

Ein Krimi, der auf einem tatsächlichen Verbrechen beruht, aber seine ganz eigenen Schlüsse zieht, darum handelt es sich bei diesem Roman der Schriftstellerin und Journalistin. Eine schreckliche Tat, die weit über Bayern hinaus vor einigen Jahre viele Schlagzeilen machte, verarbeitet zu einer fiktiven Geschichte.

Dabei legt die Autorin Wert darauf, dass sie keine Schuldzuweisung begeht, sondern nur eine mögliche Version der Ereignisse erzählt. Diese beginnen mit dem Mord an einer Familie, Mutter, Vater und Sohn werden tot aufgefunden in ihrer Villa am See. Schnell gehen die Ermittler wie auch alle anderen Beobachter und Beteiligten davon aus, dass der Sohn der Täter war.

Leon, ein schwieriger Junge, psychisch krank, verstört und seltsam. Ein Waffennarr, der dazu noch eine Ausbildung als Büchsenmacher macht. Auch seine Schwester, die Tochter der Mutter aus erster Ehe, glaubt an seine Täterschaft. Erst hat er, so die Annahme, seine Eltern getötet und dann sich selbst. Weiterlesen

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Alicia Joe, Sabine Winkler: Falsche Vorbilder: Wie Influencer uns und unsere Kinder manipulieren

Eltern haben es nicht immer leicht, die richtigen Entscheidungen für ihr Kind zu treffen. Genauso geht es Lehrern. Gerade wenn es den Handy-Konsum betrifft, wissen Menschen oft nicht, wie und ob sie eingreifen sollen – nicht zuletzt, weil ja oft gar nicht klar ist: Was macht das Kind da eigentlich? Was ist TikTok überhaupt? Was ist eine Instagram-Story? Und wer sind eigentlich diese Influencer?

Influencer: Ein Traumberuf der neueren Generationen – aber sind Influencer wirklich die Vorbilder, die sie zu sein scheinen?

Alicia Joe sieht die aktuellen Entwicklungen in der Branche kritisch – und sie muss es wissen, immerhin ist sie eine der bekanntesten YouTuberinnen Deutschlands. Mit ihrem Buch will sie Eltern und Lehrern helfen, einen besseren Durchblick in dem Thema zu erlangen und erklärt in den verschiedenen Kapiteln unter anderem, wie Influencer ihr Geld verdienen, klärt über gefährliche Trends auf (wie etwa den Schönheitswahn), erläutert die rechtlich kritische Lage von Familienbloggern und beleuchtet, was für erschreckende Folgen das unüberlegte Teilen der eigenen Kinder im Netz haben kann. Um das Verständnis aller Leser zu gewährleisten, ist das Buch zusätzlich mit einem umfangreichen Glossar ausgestattet, das eine Vielzahl an Begriffen erklärt. Weiterlesen

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Goliarda Sapienza: Die Kunst der Freude

Der Blick der jungen Frau auf dem Buchumschlag ist schwer zu deuten. Ich sehe Entschlossenheit ebenso wie Nachdenklichkeit, wohl auch eine Spur von Resignation. Das Foto zeigt die italienische Autorin Goliarda Sapienza, deren Bücher zu Unrecht in Vergessenheit geraten waren. Sie stammt aus Catania auf Sizilien und war als Theaterschauspielerin und Drehbuchautorin berühmt, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Ihr Hauptwerk L’arte della gioia – Die Kunst der Freude – jedoch blieb zu ihren Lebzeiten unveröffentlicht. Die Lebensgeschichte von Modesta, einer Frau, die selbstbestimmt handelt, Männer und Frauen liebt und die Suche nach persönlichem Glück und Selbsterkenntnis über alles stellt, fand keinen Verleger. Erst der Umweg über Deutschland und Frankreich brachte dem Buch die verdiente Anerkennung.

Goliarda Sapienza hat in ihrem Roman vielmals eigenes Erleben verarbeitet. Auch Modesta wächst in Sizilien auf und verbringt einen großen Teil ihres Lebens in bzw. in der Nähe von Catania. Goliardas Eltern waren linke Intellektuelle und ihre Mutter gehörte zu den ersten Frauenrechtlerinnen Italiens. Das harmonische Zusammenleben der Patchwork-Großfamilie mit Modesta als Familienoberhaupt fand sein Vorbild sicher auch in Goliarda Sapienzas Kindheit inmitten ihrer Stiefgeschwister. Weiterlesen

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Ingrid Noll: Tea Time

Ooops… i did it again! Niemand mordet so beiläufig, amüsant und abgeklärt wie Ingrid Nolls Protagonistinnen. Da macht auch ihr neuester Roman keine Ausnahme. Ruckzuck laufen aberwitzige Alltagssituation aus dem Ruder und die (Anti-) Heldinnen improvisieren mit drastischen Maßnahmen. Das liest sich einfach rundum köstlich! Erst recht, wenn Noll in „Tea Time“ ihre sechs Protagonistinnen mit derart aberwitzigen Marotten ausstattet. Fransenfimmel, kokonartige Schlafrituale, das Deuten von „Wolkenhoroskopen“ oder das Bedürfnis, in fremde Häuser einzudringen: Die Freundinnen haben nicht umsonst den „Club der Spinnerinnen“ gegründet.

Schon seit Jahrzehnten zeigt die deutsche Autorin Ingrid Noll, dass Krimis wunderbar ohne Blut, Gemetzel oder Psychosen auskommen. Ihre Werke überzeugen durch Köpfchen und Charme. Und einer hinreißenden Beobachtungsgabe für die kleinen Absurditäten des Alltags, die jede Menge unvermuteten Sprengstoff bieten. So auch in diesem Fall… Weiterlesen

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John Sutherland (Hrsg.): In 80 Büchern um die Welt

Der Titel führt ein wenig in die Irre, denn es sind nicht ausschließlich Weltreisen, um die sich die erwähnten 80 Bücher drehen. Nein, es geht insgesamt um das Reisen schlechthin, das Reisen in unbekannte Region, auf gefährlichen, beschwerlichen Wegen, mit ungewissem Ziel.

Wunderschön aufgemacht ist er, dieser Band, an welchem eine Gruppe von mehr 50 Autoren und Autorinnen mitgewirkt hat. Eine fesselnde und spannende Sammlung von bekannten und weniger bekannten, von berühmten und vergessenen Büchern, die sich allesamt mit dem Reisen beschäftigen.

Chronologisch geordnet, beginnend mit der wohl berühmtesten Reise, der Odyssee, über die Entdeckungsfahrten bis hin zu den Abenteuerreisen, über die Lehrjahre auf Reisen bis zu den Roadmovies unserer Zeit, stellt dieses Buch Romane der verschiedensten Gattungen und Zeiten vor.

Jedes wird mit dem Cover der Originalausgabe gezeigt, man erfährt kleine Details zum Erscheinen, zum Verfasser und zur Geschichte des Romans. Es handelt sich übrigens bewusst nur um Romane, Sachbücher sind in der Auflistung nicht vertreten, ein besonderer Charme, wie ich finde. Weiterlesen

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Richard Kadrey: Sandman Slim 02: Höllenjäger

James Stark war, nein, ist eine Legende in der Hölle. Unter dem Namen Sandman Slim hat er sich in der Arena im Kampf gegen jede Menge Höllengezücht einen Namen als Killer gemacht. Jetzt ist er zurück in Los Angeles – der Stadt der Engel.

Doch auch ein aus der Hölle zurückgekehrter Nephilim muss leben – zumal die Videothek, die er mit einem weiteren Höllenabkömmling, dem sein Körper abhanden gekommen ist, gemeinsam betreibt, nicht eben Reichtümer abwirft. Da kommt es geschickt, dass ein Engel Station in L.A. macht. Luzifer persönlich, der gefallene Engel Nummer Eins ist zu Gast in der Filmstadt. Hier will der Höllenfürst offiziell bei der Verfilmung seines Lebens nach dem Rechten schauen, inoffiziell wird es ihm in der Hölle ein wenig zu heiß. Seine Kollegen rüsten zur Rebellion, da ist ein Ausflug in irdische Gefilde angesagt. Um nicht ganz schutzlos zu sein, engagiert er Sandman Slim als Leibwächter.

Als dieser dann eine tschechische Pornodarstellerin, die zum Zeitvertreib Jagd auf Zombies macht, kennenlernt, gehen sie alle interessanten Zeiten entgegen – macht sich doch eine Horde Untoter auf, an Sandman Slim herumzuknabbern – etwas, das die letzten Hemmungen bei ihm zerbröselt und ihn auf eine Vendetta der besonders grausigen Art entsendet … Weiterlesen

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