Simon Parkin: Die Insel der außergewöhnlichen Gefangenen

Peter Fleischmann verlor, so wurde es ihm erzählt, durch einen Autounfall seine ganze Familie. Er lernte deshalb schon sehr früh, dass nicht jeder Mensch die gleichen Lebensbedingungen und Chancen erfährt. Innerhalb der Woche wohnte er in einem Berliner Waisenhaus, und am Wochenende nahmen ihn häufig vermögende Freunde der Familie unter ihre Fittiche. Peter lernte ebenfalls, dass Juden in einem von Hitler geführten Land unerwünscht sind. Auf dem Weg zur Schule erfuhr er körperliche Angriffe, kurz danach durfte er nicht mehr zum Unterricht. Die Morde, Plünderungen und Brände in der Reichspogromnacht gingen auch an dem Waisenhaus nicht spurlos vorbei. Peter lernte Todesängste kennen.

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Anne Weiss: Der beste Platz zum Leben

Wohnen bedeutet nicht nur, seine Sachen für eine gewisse Zeit irgendwo unterzustellen und abends immer an die selbe Stelle zum Schlafen zu kommen. Wir alle wissen, wohnen ist enorm wichtig für unser psychisches Wohlbefinden, kann krank machen oder glücklich, definiert unseren sozialen Status, zeigt uns und anderen, wer wir sind. Es trifft uns ins Mark, wenn wir wohnungslos werden. Aber gerade davon sind aktuell viele Menschen bedroht, weil sie sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten können.

Anne Weiss ist knapp fünfzig und zweiundzwanzig Mal umgezogen. Es gab unterschiedliche Gründe, warum sie ihr Zuhause so oft gewechselt hat. Am Beginn des Buches lebt sie in einer Substandardwohnung in Berlin, unendlich heiß im Sommer, eiskalt im Winter, mit einem Loch in der Decke, durch das es bei Regenwetter tropft. Auf der Suche nach dem idealen Lebensort für die Zukunft probiert sie unterschiedliche Wohnformen aus und schreibt darüber dieses Buch.

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Gabriele von Arnim: Der Trost der Schönheit

Gabriele von Arnim widmet sich in ihrem Buch dem Begriff „Schönheit“. So viel Schlimmes passiert in der Welt, so viel Schreckliches, Hässliches geht um. Man möchte, laut von Arnim, verzagen, verzweifeln, gäbe es nicht auch immer wieder Schönheit. Sie steckt oft in ganz banalen, alltäglichen Dingen. In unvergleichlich ästhetischen sprachlichen Bildern umkreist Gabriele von Arnim den Begriff von allen Seiten und bringt ihre Gedanken dazu zu Papier.

Sie beschäftigt sich mit Zitaten wie „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“, „Beauty is perhaps a dangerous possession“ (Agatha Christie) oder „Schönheit ist lebensnotwendig.“ (Semir Zeki) und stellt immer wieder fest, wie sehr wir den Trost der Schönheit brauchen. Frau von Arnim setzt sich mit dem Alter auseinander, mit Fühlen und Gefühllosigkeit, mit der Trias vom „Wahren, Guten und Schönen“, mit der Makellosigkeit zurechtgeschnitzter Frauengesichter, mit Angst, Kunst und Kultur und immer wieder betont sie die Bedeutung von Schönheit für unser emotionales Überleben als Mensch.

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Dan Diner u.a.: Roads not taken

Man möchte es sich nicht immer vorstellen – Katalog zu einer faszinierenden Ausstellung

Im Deutschen Historischen Museum in Berlin läuft noch bis Ende November des kommenden Jahres eine interessante – und manchmal vielleicht verstörende – Ausstellung.

Es werden Zäsuren aus der deutschen Geschichte aufgegriffen und durchgespielt, was gewesen wäre, wenn die Geschichte an diesem Punkt einen anderen Verlauf, die Ereignisse ein anderes Ende gefunden hätten. Sehr spannend, manchmal erschreckend, auf jeden Fall lehrreich.

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Uwe Timm: Alle meine Geister

Der 1940 geborene deutsche Erfolgsautor Uwe Timm erinnert sich in seinem neuen Werk „Alle meine Geister“ an seine Zeit als Kürschner-Lehrling in den 50er-Jahren. Im Alter von 14 Jahren wird er von seinem Vater, ebenfalls Kürschner, in eine solche Lehre geschickt.

Fortan dreht sich das Leben des Jungen um Felle, Schnittmuster und das Miteinander mit den so unterschiedlichen Kollegen. Von dem einen erhält er Literaturempfehlungen, von dem anderen hört er Geschichten über die körperliche Liebe, und ein dritter bringt ihm die Politik näher.

Insofern ist „Alle meine Geister“ ein Coming-of-Age-Roman. Er zeigt die Entwicklung des schüchternen Lehrlings hin zu einem literarisch und politisch interessierten Menschen, der schließlich das Handwerk an den Nagel hängt, sein Abitur nachmacht und studiert.

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Vincent Moissonnier & Joachim Frank: Der Käse kommt vor dem Dessert

Goldene Regeln für den Benimm im Restaurant – unterhaltsam, wenn auch vielleicht ein wenig aus der Zeit gefallen

Wer kennt nicht den „Knigge“ oder hat zumindest schon mal davon gehört. Ein ähnliches Anliegen, nämlich den Menschen ein wenig Benehmen beizubringen, hat wohl auch die Autoren dieses kleinen, fein illustrierten Buchs umgetrieben.

Vincent Moissonnier ist oder vielmehr war Betreiber des gleichnamigen Restaurants in Köln, Joachim Frank ist Journalist, der für eine Kolumne viele Gespräche mit Moissonnier führte. Daraus ist schließlich dieses kleine Buch entstanden. In welchem sich der Restaurantbetreiber in lockerer Weise, ohne erhobenen Zeigefinger, aber doch deutlich auf Defizite hinweisend, über die verschiedenen Möglichkeiten auslässt, sich beim Restaurantbesuch daneben zu benehmen.

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Joar Berge: Kühe kuscheln

Joar Berge ist Ende dreißig als er erkennt, dass es in seinem Leben Zeit wird für eine tiefgreifende Veränderung. Er arbeitet als IT-Manager in Antibes, hat wilde Jahre hinter sich und merkt, dass ihm etwas Wesentliches fehlt. Aufgewachsen mit dreizehn Geschwistern im Odenwald, hatte er schon als Kind eine besonders tiefe Beziehung zu Tieren und ganz besonders zu seiner „Kuhfreundin“ Rexi. Vier Jahre lang waren sie unzertrennlich, bis Rexi aus Rentabilitätsgründen geschlachtet wurde.

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Hayley Morris: Hirn gegen Hayley

Absolutes Wohlfühlbuch!

„Abends im Bett ist die Stimme besonders laut. Sie hält mich wach, indem sie mir Dinge ins Ohr flüstert, vor denen ich mich am meisten fürchte.“ (S. 11)

Kennst du sie auch?

Die mentale Party-Crasherin, die es liebt, unsere besten Momente zu sabotieren?

Diese nervige innere Stimme, die sich genau dann lautstark meldet, wenn wir sie am allerwenigsten gebrauchen können!

Hayley, „TikToks lustigste Komikerin“ hat ein Buch über sie geschrieben.

Lachen garantiert! Das ultimative Manifest für Zuvieldenker, die nach einem Buch suchen, das sie wirklich versteht. Weiterlesen

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Ute Scheub, Stefan Schwarzer: Aufbäumen gegen die Dürre

Das Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“ von Ute Scheub und Stefan Schwarzer schockiert. Wissenschaftlich fundierte Daten und Zahlen lassen einen als Leser fassungslos durch die Seiten blättern. Man hört ständig von den Veränderungen, die der Klimawandel angeblich bringt. Aber dass es schon so schlimm ist … Seit 2018 fällt zum Beispiel in Deutschland wie in vielen Teilen der Erde Jahr für Jahr weniger Niederschlag als im Durchschnitt, verbunden mit heftigen Hitzewellen. Die Temperaturen lagen in Europa in den letzten Trockenjahren im Schnitt 2,8 Grad höher als in den Jahren von 1766 bis 2020.

Nicht eingerechnet ist das Jahr 2022, das zu den sonnenreichsten und heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnung gehört. Europa weist den höchsten Temperaturanstieg aller Kontinente auf. Der trockene Boden wird hart wie Beton und kann Regen, wenn er denn kommt, nicht mehr speichern. Außerdem gibt es immer häufiger Starkregen. Der kann schon gar nicht einsickern. 2018 und 2019 verursachte die Dürre in Deutschland 35 Milliarden Euro Schäden in der Land- und Forstwirtschaft, die Überschwemmungen von 2021 „kosteten“ 40 Milliarden Euro. 2050 werden die Kosten für die Behebung der durch das veränderte Klima entstandenen Schäden auf 280 – 900 Milliarden Euro geschätzt. Was für eine unvorstellbare Summe. Und so geht es dahin. Über Seiten. Weiterlesen

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Max Kugel: Wie ich auszog, um mein Handwerk zu retten

Wenn Max Kugel öffentlich erklärt, richtig gutes, ehrliches Brot zu backen, dann sind viele neugierig und wollen seine Brote sehen, riechen und schmecken. Der Vater mahnte, am Anfang kommen die Neugierigen, und danach würden die Verkäufe erfahrungsgemäß weniger. Der übliche Überschuss am Ende eines Tages sei einzukalkulieren.

Bei Max Kugel lief es anders. Seine Philosophie sieht, riecht und spürt man bereits an der Eingangstür. Der Verkaufsbereich und seine Backstube sind nur durch eine Glaswand getrennt und demonstrieren eine ungewohnte Offenheit.

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