Zum engsten Kreis der Anwärter für den Deutschen Buchpreis gehörte auch Thomas Hettche. Sein Roman „Pfaueninsel“ stand auf der Shortlist.
Die Pfaueninsel liegt in der Havel bei Potsdam und war zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Art Paradies und Zufluchtsort für Preußens Könige mit allerlei ausgefallenen Tieren und Pflanzen.
Mit einer sehr poetischen Sprache, die sich zum Teil der altertümlichen Ausdrücke von einst bedient, lässt Hettche die fast märchenhafte Atmosphäre der damaligen Zeit auferstehen.
Obwohl der Autor seine Geschichte aus Sicht des zwergenhaften Schlossfräuleins Marie erzählt, ist der eigentliche Star des Romans nicht sie, sondern die Insel selbst. Das hat zur Folge, dass der Text sich stellenweise in Beschreibungen verliert und beinahe wie ein Sachbuch wirkt. Das – durchaus interessante – Leben des Schlossfräuleins verkommt da leider fast zur Nebensache. Wegen der Sprache trotzdem schön.
Thomas Hettche: Pfaueninsel.
Kiepenheuer & Witsch, August 2014.
352 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.