Angeblich feministischer Roman, der die Erwartungen jedoch nicht erfüllen kann
Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Umsetzung ist manchmal schmerzhaft, besonders, wenn man mit dem Anspruch gewisse Erwartungen weckt, denen man denn leider nicht gerecht wird.
So sind Thema und historische Einordnung dieses Romans aus Frankreich hochinteressant, auch weil gerade das Thema bislang wenig bis gar nicht in Romanform auftauchte, jedenfalls, soweit mir bekannt ist.
Es geht um Frauen, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Amerika verschifft wurden – man muss diesen Ausdruck verwenden, denn sie wurden wie Ware behandelt. Es sind Frauen, die man aus der Gesellschaft ausgegrenzt hat, die nicht der „Norm“ entsprechen, die vielleicht kleinere oder größere Straftaten begangen hatten oder einfach nur niemanden hatten, der sie schützte. Diese Frauen wurde in der berüchtigten Salpetrière eingesperrt, meist ohne jede Chance, je wieder freigelassen zu werden.
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