Sally Green: Kingdoms of Smoke 01: Die Verschwörung von Brigant

Bekannt ist Sally Green manchen deutschen Lesern und Leserinnen von ihrer „Half Bad“-Serie, von der leider nur ein Teil auf Deutsch veröffentlicht wurde. In der neuen Serie wird man in ein fiktives Land geführt, in dem vor allem drei Landschaftsebenen im ständigen Streit miteinander stehen: Calidor, Brigant und Pitoria. Einige Stämme, wie die Abask, sind ihnen fast gänzlich zum Opfer gefallen. Zwischen Brigant und Pitoria soll nun Frieden geschlossen werden und die fast 17-jährige Catherine sieht sich gezwungen, einen pitorianischen Prinzen zu heiraten, den sie nie zuvor gesehen hat. Doch die Allianz bietet der jungen Frau auch Vorteile, denn in Pitoria gelten weitaus lockerere Regeln für Frauen als in ihrer Heimat.

Insgesamt umfasst die Handlung von „Die Verschwörung von Brigant“ das Erlebte von fünf Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da ist, wie schon erwähnt, Catherine, die Prinzessin von Brigant. Dann gibt es noch ihren Leibwächter Ambrose, der heimlich Gefühle für die Prinzessin hegt. In Pitoria werden die Dämonenjägerin Tash, der uneheliche Sohn des Königs von Calidor, Edyon und March, ein Abask, der ebendiese jungen Mann sucht, begleitet. Durch ist die Handlung sehr abwechslungsreich. Aber nicht alle Figuren wirken gleichsam interessant und gut beschrieben. Vor allem Catherine hat mich direkt genervt. Sie ist, obwohl sie sie behauptet das Gegenteil zu sein, sehr blauäugig und naiv. Ihre Kapitel erinnern stellenweise an einen Drei-Groschen-Roman. Auch Edyon ereilt dieses Schicksal sehr bald. Als dann Ambrose auch noch mehr hormongesteuert als kampfeslustig erschien, war es mir fast zu viel. Weiterlesen

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Fenja Lüders: Speicherstadt-Saga 01: Der Duft der weiten Welt

„Der Duft der weiten Welt“ ist der erste von drei Bänden aus der „Speicherstadt-Saga“-Trilogie. Zu Beginn wird die Protagonistin Mina in ihrer Jugend vorgestellt. Sie lebt 1912 in Hamburg und träumt davon, zu studieren, vielleicht Medizin. Doch ihr Vater hat andere Ideen für die junge Frau und möchte sie in ein Pensionat schicken, damit sie alle wichtigen Fertigkeiten für die Ehe und ein Leben in der Gesellschaft lernt. Als ihr Kumpel Edo, der ebenfalls im Kaffeekontor des Vaters arbeitet, ihr auch noch schöne Augen macht und mit Mina nach Amerika auswandern möchte, ist das Chaos perfekt. Doch ein Schicksalsschlag bestimmt schließlich Minas Lebensweg maßgeblich.

Anfangs konnte mich „Der Duft der weiten Welt“ nicht wirklich packen. Mina wird wie eine kleine Art Rebellin vorgestellt. Sie setzt sich über die Anweisungen ihrer Großmutter hinweg, hat als Halbwaise keine Mutter mehr und ist einfach nur gegen alles, was für sie vorgesehen ist. Wo das enden wird, ist vorhersehbar. Am Ende erfindet Fenja Lüders, die in Friesland aufwuchs, das Rad tatsächlich nicht neu, „Der Duft der Welt“ wird aber noch überraschend gut. Am Anfang sollte man sich nicht täuschen lassen von der Story, die auf ein bestimmtes Ziel zusteuert. Denn dort kommt Mina beileibe niemals an. Ein Schicksalsschlag in der Familie sieht etwas anderes für sie vor und die Autorin überrascht ihre Leserinnen zumindest ein klein wenig. Weiterlesen

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Christian von Aster: Sieben Arten Dunkelheit

Krigk ist der Schüler des dahinscheidenden Nachtzähmers, die die Dunkelheit in Schach hält. In Kürze soll Krigk selbst diesen Job übernehmen. Doch er scheitert schon früh in seiner Ausbildung und ausgerechnet seine jüngere Schwester R’hee rettet ihn – ein Mädchen! Ausgerechnet. Doch dann will der Nachtzähmer die beiden dennoch auf eine gefährliche Mission schicken, die sie nur gemeinsam schaffen können.

Auch David hat es in seinem Leben nicht leicht. Er ist 15 Jahre alt und wird von seinen Mitschülern gehänselt, weil er die Dunkelheit fürchtet. Als die blinde Ayumi in seine Klasse kommt, wendet sich da Blatt allerdings. Wie schrecklich muss es sein, jeden Tag in Dunkelheit zu verbringen? Doch David schöpft Hoffnung, als Ayumi ihm ein kleines Fläschchen gibt, welches er in der Not öffnen soll. Der Zauber ist gewaltig und setzt seine Widersacher schachmatt. David muss unbedingt mehr über die Dunkelheit erfahren.

Christian von Aster ist eine Geschichte über die Dunkelheit und all die Wesen in ihr gelungen. Sie wird in Schach gehalten von drei Personen, die alle Geheimnisse der Dunkelheit kennen und die darin gesprochene Sprache namens Nächtisch beherrschen. Weiterlesen

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Paul Pen: Die Wahrheit will nicht sterben

In Franks Leben ist alles perfekt: Er hat eine Frau, Grace, mit der er eine glückliche Ehe führt, zwei nette Kinder namens Simon und Audrey und das durch und durch tolle Leben. Aber seit einiger Zeit fühlen sie sich vom Unglück verfolgt. Beängstigende Zwischenfälle häufen sich und es scheint nur einen Ausweg zu geben: Flucht. Die Familie beschließ, einmal quer durch Amerika umzuziehen und vor Ort alle Zelte abzubauen. Doch die Reise entwickelt sich anders als gedacht, als Frank mit dem großen Wohnmobil im Dunkeln eine Frau anfährt, mit der ihm mehr verbindet als er zugeben mag. Denn Frank hat ein Geheimnis …

Paul Pens neuer Thriller steht etwas hinter seinen beiden letzten Werken zurück. „Die Wahrheit will nicht sterben“ braucht deutlich länger, bis es eine Sogwirkung entwickelt. Bei seinen beiden anderen Thrillern der letzten Zeit war man immer sofort drin im Geschehen und ahnte Schlimmes. Diesmal lernt man eine Familie kennen, die vor etwas davonzulaufen scheint. Doch was es ist, kann man erstmal nicht herausfinden. So dramatisch wirkt es allerdings auf den ersten Blick nicht, denn der Abzug aus dem alten Wohnort passiert recht gesittet und geplant. Erst als die Frau mit der vermeintlichen Panne, Mara, hinzukommt, spitzt die Lage sich zu und es wird sehr schnell klar, dass hinter der ganzen Geschichte mehr steckt. Weiterlesen

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Liane Moriarty: Neun Fremde

Zehn Tage mitten im Sommer in einem abgelegenen Wellness-Resort in Australien. Neun Menschen lassen sich auf dieses vielversprechende Abenteuer ein. Neun Fremde sind es allerdings nicht. Unter den Personen ist auch eine dreiköpfige Familie und ein Ehepaar. Die übrigen Personen kennen einander allerdings tatsächlich nicht. Und erstmal läuft alles ganz anders, als sie es erwartet hätten. Fünf Tage sollen sie zu Beginn des Aufenthalts in ständigem Schweigen verbringen.

Und ihre Taschen werden auch noch auf Schmuggelware in Form von Wein und Schokolade durchsucht. Denn hier herrschen strikte Diätvorschriften. Leiterin Masha hat sogar noch einen weitaus komplexeren Plan für die Neun.

Mich konnte „Neun Fremde“ irgendwie nicht komplett packen. Es gibt das ein oder andere interessante oder spannende Kapitel, aber bis dahin dauert es unheimlich lang. Die erste Hälfte ist in meinen Augen insgesamt sehr langweilig. Alle Personen werden knapp vorgestellt. Manche von ihnen, wie die Autorin Frances, werden dabei etwas mehr bedacht als andere, wie etwa die Alleinreisende Carmel. Weiterlesen

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Ami Polonsky: Und mittendrin ich

Grayson ist 12 Jahre alt und ein unglücklicher Junge. Vor den Gleichaltrigen zieht er sich immer mehr zurück. Aber als Amelia in die Klasse kommt, ändert sich das zunehmend. Die beiden finden einen gemeinsamen Nenner und freunden sich miteinander an. Doch Grayson könnte ihr niemals sein Geheimnis verraten. Denn in Wirklichkeit fühlt er sich wie ein Mädchen. Möchte ein Mädchen sein, Kleider tragen und all die Dinge tun, die Mädchen tun. Und dann ist Grayson ganz mutig und bewirbt sich bei der Schultheater-Aufführung für die weibliche Hauptrolle!

Ami Polonsky bearbeitet in ihrem Jugendroman für Jugendliche ab 12 Jahren ein sensibles Thema. Schon seit der Kindheit ist Grayson gerne ein Mädchen. Er steckt im falschen Körper, das wusste sogar schon seine Mutter, die vor vielen Jahren verstorben ist. Seitdem lebt Grayson bei Onkel, Tante und deren Sohn. Und niemand weiß, wie es in ihm aussieht. Nur heimlich probiert er Kleider an, malt seine Träume und hofft, dass sie eines Tages wahr werden. Die Schulaufführung scheint ein Lichtblick. Was wäre, wenn er wirklich die weibliche Hauptrolle spielen dürfte? Als seine Tante und der Onkel davon erfahren, sind sie sie verunsichert. Grayson wäre damit dem Mobbing seiner Mitschüler ausgesetzt. Weiterlesen

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L.P. Hartley: Ein Sommer in Brandham Hall (1953)

Sommer, 1900: Als sein Schulfreund eine Einladung ausspricht, nimmt Leo sie nur zu gerne an. Ein ganzer Sommer auf dem Anwesen Brandham Hall. Das klingt nach verwinkelten Gängen, zahlreichen Zimmer, Herumwandern in den Ländereien der Familie und ganz viel Spaß. Aufgeregt macht sich Leo auf den Weg. Schon bald lernt er Marian, die Schwester seines Schulfreundes kennen, die in Kürze den Grafen Trimingham heiraten soll. Als Leo plötzlich Nachrichten zwischen ihr und dem benachbarten Bauern Ted überbringen soll, ahnt er in seiner kindlichen Verliebtheit nicht, was um ihn herum passiert. Er verknallt sich immer mehr in Marian und merkt viel zu spät, um was es wirklich geht.

Der Eisele Verlag veröffentlicht mit „Ein Sommer in Brandham Hall“ den englischen Klassiker von Leslie Poles Hartley neu. Er ist zuvor bereits unter den Titeln „The Go-Between“, welcher auch der Titel des englischen Originals ist, und „Der Zoll des Glücks“ erschienen. Die Übersetzung dieser Ausgabe hat Wibke Kuhn vorgenommen. Weiterlesen

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Cheyanne Young: Jeden Tag ein Wort von dir

Rocki ist 17 Jahre alt und es hat ihr den Boden unter den Füßen weggerissen. Ihre Freundin Sasha ist nach längerer Krankheit verstorben und Rocki weiß einfach nicht, wie es ohne sie weitergehen soll. Doch Sasha hat für die Zeit nach ihrem Tod Briefe vorbereitet, die Rocki auf einige Abenteuer schicken sollen. Die Sache hat jedoch einen Haken, denn Rocki soll die Aufgaben nicht allein erledigen. Mit von der Partie ist auch Sashas leiblicher Bruder, den sie vor den Pflegeeltern und ihrer besten Freundin geheim gehalten hat. Nun soll Rocki ihm zeigen, was Sasha im Leben wichtig war und wo sie glücklich war. Wenn das mal gut geht …

Sasha befand sich ab einem sehr frühen Zeitpunkt in ihrem Leben in ihrer wohlbehüteten und finanziell abgesicherten Familie. Die Suche nach ihrer leiblichen Familie unterstützte die Pflegefamilie jedoch nie. Heimlich fand Sasha schließlich ihren älteren, leiblichen Bruder, hielt diese Information aber geheim. Nach ihrem Tod teilt sie sie mit ihre besten Freundin, die dadurch ganz schön vor den Kopf gestoßen ist. Schließlich lässt sie sich auf das Abenteuer mit dem fremden jungen Mann ein und wird immer wieder von Sasha überrascht. Der Roman begleitet die beiden jungen Menschen auf ihren Erlebnistouren und eignet sich für Leserinnen und Leser ab 15 Jahren. Weiterlesen

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Clare Furniss: Morgen ist heute schon vorbei

Hattie hatte sich ihre Sommerferien ganz anders vorgestellt. Sie ist 17 und könnte den ganzen Sommer genießen, doch dann sind vier Schwangerschaftstests, auf die sie heimlich gepinkelt hat, allesamt positiv. Hattie ist schwanger. Von Reuben. Ihren besten Freund. Der weiß von nix und schlägt sich irgendwo in Frankreich mit süßen französischen Mädchen die Nächte um die Ohren. Als sich eine seltsame Großtante in das Leben der Familie schleicht, ergreift Hattie die Chance und nimmt sich eine Auszeit. Mit Gloria bereist sie Orte aus deren Vergangenheit und versucht dabei, sich über ihre eigene Zukunft klar zu werden.

Der Roman beginnt mit witzigen Emails, die Hattie an den verreisten Reuben schreibt. Doch obwohl sie sich noch so viel Mühe gibt, antwortet er nicht oder selten. Und wenn, dann nur sehr knapp, in wenigen aussagelosen Worten. Dabei könnte Hattie einen besten Freund gerade sehr gut gebrauchen, denn auch ihre beste Freundin ist verreist. Die macht sich immerhin Sorgen, als Hattie ihr die Schwangerschaft offenbart und sucht nach Tipps bei Google. Doch Hattie ist und bleibt auf sich allein gestellt. Weiterlesen

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Nicole C. Vosseler: Die Hüterin der verlorenen Dinge

Ivy war zehn Jahre alt, als ihre Mutter Lila spurlos verschwand. Am Morgen war sie noch da und als Ivy aus der Schule kam, war sie nicht mehr auffindbar. Seitdem klammerten sich Ivy und ihr Vater an die Hoffnung, dass Lila eines Tages vielleicht doch noch wiederauftauchen könnte. Doch nach mehr als 13 Jahren möchte Ivys Vater nun endlich nach vorne schauen und mit seiner neuen Partnerin Joy eine Familie gründen. Aus diesen Gründen muss er Lila für tot erklären lassen. In Ivy sträubt sich alles.

Die junge Frau geht einem Hobby der besonderen Art nach. In ihrer Heimatstadt New York sammelt sie verlorene Gegenstände auf. Porzellanfigürchen, liegengelassene Tonträger, Kleidungsstücke. All diese Dinge hortet sie in ihrer Wohnung und schreibt genaustens auf, wann und wo sie sie gefunden hat. Denn sie ist überzeugt, alles, was verloren gegangen ist, findet seinen Platz wieder und hinterlässt eine Spur. Als ihr Vater Ivy die Nachricht seiner neu geplanten Heirat mit Joy eröffnet, nimmt sie endlich allen Mut zusammen und sucht nach Spuren ihrer Mutter. Polizei und Presse waren vor 13 Jahren allerdings sehr gründlich und Ivy sucht nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Weiterlesen

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