London, 1906: Als Cathy in einer Zeitung eine Annonce entdeckt, scheint die ihre letzte Rettung. Denn Cathy ist jung und schwanger. Ihre Eltern wollen sie zwingen, das Baby nach der Geburt abzugeben und so zu tun, als wäre nichts gewesen. Die Annonce allerdings verspricht Rettung, denn man kann in der Vorweihnachtszeit in einem Londoner Spielzeugladen anheuern. Papa Jacks Emporium. Der Laden öffnet mit dem ersten Frost und schließt im Frühjahr, wenn die Schneeglöckchen zu blühen beginnen. Wenigstens ein Vierteljahr Arbeit und Ruhe, Cathy macht sich auf ins Emporium und ahnt nicht, dass das ihr Leben für immer verändern wird.
Papa Jacks Emporium ist ein besonderer, fast magischer Spielzeugladen. Die Spielzeuge sind mit besonderem Talent von Papa Jack und seinen eben gerade volljährigen Söhnen hergestellt. Sie scheinen lebendig und verzaubern das Publikum. Das Emporium ist gerade in der Vorweihnachtszeit übervoll mit Kindern und interessierten Kunden. Da wird jede helfende Hand gebraucht und Cathy kann gerne in dem Laden als Aushilfe beginnen. Die Söhne von Papa Jack, Kaspar und Emil, buhlen jedoch bald um ihre Zuneigung und das Chaos scheint perfekt, als Kaspar ihr Geheimnis herausfindet.
Der Roman ist wirklich wunderbar. Eine ganz zauberhafte Geschichte, die sich über mehrere Jahre spannt, bis in die Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs. Denn Cathy verlässt das Emporium keinesfalls, als die Schneeglöckchen im Frühjahr aufblühen. Der Geschichte wohnt viel Magie inne, die zwischen den Seiten mehr als spürbar wird. Für mich war „Die kleinen Wunder von Mayfair“ ein echtes Highlight, mag ich doch gerade jene Geschichten, die magisch angehaucht sind. Dazu dann noch ein netter, wenn auch weitgehend nebensächlicher historischer Kontext. Die Mischung war einfach perfekt und die Unterhaltung großartig.
Neue Romane von Robert Dinsdale werde ich auf jeden Fall lesen wollen. Von mir bekommt „Die kleinen Wunder von Maifair“ eine klare Leseempfehlung. Ein Buch, das mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
Robert Dinsdale: Die kleinen Wunder von Mayfair.
Knaur, Oktober 2018.
464 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.