Die Abenteuer Percy Jacksons kennen wir aus den Büchern und den beiden Verfilmungen. Mit und in diesen hat uns Rick Riordan schon ein wenig mit der antiken Götterwelt der Griechen bekannt gemacht, hat uns von Zeus und Hera, den Titanen und dem Olymp berichtet. Nach zwei Zyklen mit Percy in der Hauptrolle nutzt der Autor die Popularität seines Protagonisten nun vorliegend dazu, uns die alten Sagen der Griechen in moderner Sprache und Gewand zu präsentieren. Wer also schon immer einmal wissen wollte, wie die Welt, sprich Gäa entstand, wie es zur Schöpfung der Titanen und der Götter kam, der ist hier genau richtig.
Riordan erzählt uns in einem modernen Slang von den Geschehnissen, die sonst doch etwas arg trocken in den Sagen auf uns warten.
Immer wieder einmal wird in einem Nebensatz die Verbindung zu den Percy Jackson Abenteuern hergestellt, ohne dass die Konzentration auf die eigentliche Vermittlung des Sagenstoffes dabei verloren geht.
Allerdings kann auch Rick Riordan aus einem Faden nicht Gold spinnen, sprich, er ist an die Vorlagen gebunden. So wird man auf actionreiche Abenteuer umsonst warten, es fehlt an einem durchgängigen Helden, durch dessen Augen man die jeweiligen Geschehnisse verfolgen kann. Statt dessen werden die Sagen um die einzelnen Götter nacheinander in ein angenehm zeitgemäß zu lesendes Gewandt gekleidet und uns vorgestellt.
Das übt, um es deutlich zu sagen, nicht ganz die Faszination der sonstigen Romane aus Riordens Feder aus, bringt dem Leser aber den klassischen Hintergrund der Sagen durchaus unterhaltsam näher.
Rick Riordan: Percy Jackson erzählt: Griechische Göttersagen.
Carlsen, Januar 2016.
496 Seiten, Gebundene Ausgabe, 16,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.