In der Nähe von München, aber schon weit auf dem Land, verbrennt eine alte Frau. Wie auf einem Scheiterhaufen steht ihre Leiche mitten in einem brennenden Holzhafen, der bereites für das Osterfeuer vorbereitet war. Eva Nell war eine alte Frau, die sich ihr Geld mit Wahrsagerei und allerhand Kram aus alten Büchern verdiente. Ganz in der Nähe des Scheiterhaufens wohnt ihre Tochter in einem Haus, in dem ein kleines Mädchen spuken soll. Das Ermittlungsteam bestehend aus Hauptkommissar Wächter, Hauptkommissar Brandl und Oberkommissarin Eli Schulter stößt mitten hinein in eine Welt voller Aberglauben und alten Geschichten.
Die Story an sich klang interessant, stellenweise war das – von Richard Barenberg hervorragend gelesene – Hörbuch auch spannend, aber wirklich überzeugend war es nicht. Zu verworren ist die Geschichte aufgebaut, viel zu oft verliert man sich als Zuhörer in den Nebensträngen und verliert immer wieder den Überblick. Der Leser tappt genau wie die Ermittler lange im dunklen, kaum hat man eine Ahnung, kaum wird es spannend – und den Teil mit der früh verstorbenen Schwester fand ich richtig spannend – , schon wird man wieder in einen anderen Erzählstrang geworfen und verliert den Faden und damit die Spannung. Sehr gute Grundidee, der ein hartes Kürzen vermutlich sehr gut getan hätte. Vielleicht liegt es auch am Medium Hörbuch, dass sich meiner Ansicht nach zwar sehr gut für düstere Geschichten eignet, aber auch sehr dazu verführt, etwas zu überhören und damit für derart komplexe Geschichten weniger geeignet ist.
Nicole Neubauer: Moorfeuer, gelesen von Richard Barenberg.
RandomHouse Audio, Januar 2016.
1 mp3-CD, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.