Michael Robotham: Die Rivalin

Der australische Journalist und Schriftsteller Michael Robotham (Jahrgang 1960) ist mit seiner Psychothriller-Serie um den Psychologen  Joseph O’Loughlin und den Polizisten Vincent Ruiz weltberühmt geworden. Die ersten beiden Bücher dieser Reihe  „Adrenalin“ (2004) und  „Amnesie“ (2005)  wurden bereits verfilmt. Nach „Um Leben und Tod“ aus dem Jahre 2015, für den Robotham den Gold Dagger Award erhielt, ist „Die Rivalin“ der zweite Thriller ohne die beiden berühmten Hauptdarsteller. Der Wilhelm Goldmann Verlag veröffentlichte „Die Rivalin“ im Dezember 2017 in einer Übersetzung von Kristian Lutze.

Die beiden Frauen, Agatha Fyfle und Meghan Shaugnessy, leben in London, sind Ende dreißig Jahre alt und schwanger. Doch damit enden bereits die Gemeinsamkeiten. Agatha arbeitet in einem Supermarkt, ist ledig und stammt aus einfachen Verhältnissen. Meghan ist verheiratet, gut situiert und hat zwei „süße“ Kinder. Agatha beobachtet Meghan und ihre Familie. Meghan und Jack Shaugnessy sind attraktiv, erfolgreich und beliebt.  So ein Leben wünscht Agatha sich für sich, ihr Baby und ihren Verlobten Hayden, der bei der Marine dient.

Meghans drittes Kind war nicht geplant und ihr Ehemann Jack, der erfolgreiche Sportfernsehmoderator, ist nicht begeistert von der Aussicht auf weiteren Nachwuchs. Es kriselt in der Ehe. Für Agatha scheint das Leben der Familie Shaugnessy hingegen perfekt und erstrebenswert. Sie verfolgt einen perfiden Plan, der ihr eigenes und Meghans Leben grundlegend verändern wird.

Michael Robotham schreibt „Die Rivalin“ abwechselnd aus den Perspektiven seiner Protagonistinnen Agatha und Meghan. Dieses Hin- und Herspringen erzeugt Aufmerksamkeit und Spannung. Nach und nach enthüllt Michael Robotham die Geheimnisse und Lügen der Frauen. Dabei zeigt sich, dass vieles im Leben der beiden nicht so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Mit seiner Figur Agatha legt Robotham immer wieder Fährten, die den Lesenden in die Irre führen. Aber auch Meghan verbirgt etwas. „Wie geht es weiter?“ fragt sich der Lesende am Ende jeden Abschnitts. Das ist gut geschrieben. Michael Robotham liefert mit „Die Rivalin“, wie gewohnt, solides Thriller-Handwerk ab.

Der Plot (den ich natürlich an dieser Stelle nicht verraten kann), das Thema des Thrillers ist für mich als Lesende allerdings schon ziemlich abgegriffen und in den verschiedensten Varianten erzählt bzw. gesehen und insofern nichts Neues oder Überraschendes. Das mindert mein Lesevergnügen. Es gibt bessere Geschichten von Michael Robotham.

„Die Rivalin“ ist spannend, aber eher nicht geeignet als Leseempfehlung für Schwangere oder Eltern von Neugeborenen.

Michael Robotham: Die Rivalin.
Goldmann, Dezember 2017.
512 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Sürder.

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