Melanie Raabe: Der längste Schlaf

Ich kannte und schätzte bisher nur die Thriller von Melanie Raabe und obwohl ich das auch hier erwartet hatte, wurde ich angenehm überrascht. Mara Lux ist eigentlich Deutsche, lebt aber seit Jahren schon in London. Hier gefällt es ihr besser, hier kann sie auch besser forschen. Denn Mara ist Wissenschaftlerin, Schlafforscherin, und das, obwohl es in ihrem Leben bereits viel gibt, das keine Wissenschaft erklären kann. Vor allem ihre Träume, die sie seit ihrer Kindheit hat, sie werden immer wieder wahr. Mara hat alles versucht, um rationale Erklärungen zu finden, aber so richtig will ihr das nicht gelingen.

Eines Tages bekommt Mara eine Villa in einer deutschen Kleinstadt geschenkt, völlig überraschend. Obwohl sie nicht wirklich überzeugt ist, ist Mara doch neugierig, was dahintersteckt. In der Villa angekommen, erwartet sie so manches Mysteriöse und gefangen zwischen logischem Denken und Dingen, die sie einfach nicht wissenschaftlich erklären kann, muss sie sich auf das Geheimnisvolle einlassen, um das Rätsel zu lösen.

Die Geschichte hat mich von Anfang an eingefangen. Mara ist eine interessante Person, die durch die Einblicke in ihre Vergangenheit noch spannender wird. Zwar sind ihre Handlungen meist sehr nachvollziehbar, aber man merkt auch, dass sie getrieben wird von dem, was in der Villa vor sich geht. Zwischen Maras Geschichte und der Erzählung ihrer Vergangenheit gibt es immer wieder Einschübe einer Protagonistin, bei der es lange dauert, ehe der Leser begreift, um wen es sich hier handelt.

Trotz des mysteriösen Anteils merkt man Melanie Raabes Wurzeln als Thrillerautorin auch bei „Der längste Schlaf“ und das schadet dem Buch in keiner Weise. So beschränkt sie sich nicht auf eine vom Geheimnisvollen getriebenen Protagonistin, sondern hat um all die Geschehnisse herum auch noch einen Anteil eingebaut, der durchaus kriminalistische Züge hat.

Fazit: Sehr gelungener Roman um eine Frau, die lernen muss, auch sich selbst zu vertrauen und nicht alles wissenschaftlich zu zerlegen, obwohl auch diese Passagen sehr gut waren.

Melanie Raabe: Der längste Schlaf.
btb, September 2024.
352 Seiten, gebundenes Buch, 24 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Ein Kommentar zu “Melanie Raabe: Der längste Schlaf

  1. Pingback: Silvesterspecial 2024 - Schreiblust Leselust

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.