Für D. I. Helen Grace ist gerade ein Alptraum wahrgeworden. Ihr Neffe hat sie so gründlich in eine Falle tappen lassen, dass sie wegen dreifachen Mordes inhaftiert wird. Zwischen Schwerkriminellen und ehemaligen ‚Kunden‘ wartet sie über mehrere Monate auf ihren Gerichtstermin und muss irgendwie die täglichen Angriffe überleben. Die erste Frau, die ihr über den schweren Anfang hinweghilft, wird eines Nachts ermordet. Als Helen zu viele Fragen stellt, wird sie übel zusammengeschlagen. Trotzdem will sie den Mörder finden. Und dann sterben in ihrem Trakt zwei weitere Frauen. Externe Beamte ermitteln, und jeder weibliche Häftling hat Angst, das nächste Opfer zu werden.
Außerhalb des Gefängnisses riskiert ihre Kollegin und Freundin Charlie alles, um Helens Unschuld zu beweisen.
Matthew J. Arlidge schreibt Drehbücher für die BBC und betreibt inzwischen eine eigene Produktionsfirma für Krimiserien. 2014 erschien sein erfolgreiches Debüt, der erste Roman einer Serie um die taffe Helen Grace. Die durchtrainierte Ermittlerin trägt nicht nur Narben auf der Haut, auch ihre Seele nahm durch den gewaltsamen Tod der Eltern Schaden. Gewalterfahrung in der eigenen Biographie, die Jagd nach bizarren Mördern unter schwierigen Bedingungen versprechen eine krasse Geschichte. Zu Matthew J. Arlidges Handschrift gehört unter anderem ein schneller Szenenwechsel. Insgesamt 142 Kapitel verteilen sich auf 382 Seiten. Durch diese Sprünge von einem ausgefallenen Charakter zum nächsten entsteht ein konstanter Spannungsaufbau. Vielen Figuren könnte man einen Mord unterstellen, zumal brutale Gefängnisaufseher, Mörderinnen, intrigante Chefs eher nicht zu einem vertrauenserweckenden, sympathischen Personenkreis gezählt werden können. Aus diesem Grund folgt der Leser Helen bis zum bitteren Ende genauso ahnungslos in verschiedene Sackgassen. Der Kampf um Leben und Tod bietet kurzweilige Unterhaltung und natürlich Spannung.
Matthew J. Arlidge: D.I. Helen Grace 06: Eingeschlossen.
rororo, Januar 2018.
416 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Bovenkerk-Müller.