Wenn Tessa in Belfast unterwegs ist, schaut sie nach Menschen, die sich verdächtig benehmen. Ständig rechnet sie mit einem terroristischen Angriff. Und bevor sie mit ihrem Auto fahren will, sucht sie den Unterboden nach Bomben ab. Wie Tessa leben alle Nordiren in ständiger Angst. Schon immer hat sie sich für Politik interessiert und wurde aus diesem Grund Journalistin, die bei der BBC politische Sendungen macht. Nach Feierabend kümmert sich die Alleinerziehende um ihren Säugling. Ihr Kampf im Alltag bedeutet neben der ständigen Sorge um ihren Sohn Finn viel Organisation und die Angst vor Fehlinterpretation.
Völlig unerwartet bricht ihr fragiles Leben auseinander, als ihre „unpolitische“ Schwester Marian bei einem Anschlag gefilmt wird und die IRA sich hierfür bekennt. Allein der Gedanke, dass „… Meine Schwester weiß, wie man eine Waffe lädt, wie man Sprengstoffe transportiert und wie man mit bloßen Händen kämpft.“ (S. 181) macht Tessa fassungslos. Wie konnte sie nur so blind gewesen sein?
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