Anna Bailey: Unsere letzten wilden Tage

Devall und seine jüngeren Geschwister Cutter und Beau leben dort, wo die Alligatoren zu Hause sind. Es ist ein einsames Hinterland von Louisiana, geprägt von Sumpfgras und Tümpeln sowie Wäldern und Wasserausläufern. Im Sommer wird diese wilde Landschaft so heiß, dass Kadaver auf dem Asphalt gebraten werden. Seit Devall und seine Geschwister viel zu früh Vollwaisen geworden sind, versucht er für den Rest der Familie ihre Lebensgrundlage zu erhalten, in dem er seine ganze Kraft in die Alligatorenfarm der Eltern steckt. Er führt ein extrem hartes und gefährliches Leben, das von vielen Seiten bedroht wird. Aus diesem Grund ist er ebenfalls hart und gefährlich geworden. Für ihn enden die letzten wilden Tage, nachdem er nicht mehr mit seiner Schwester Alligatoren jagen kann.

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Kelly Mullen: Die Einladung: Mord nur für geladene Gäste

Mackinac Island ist ein charmanter Ort, der normalerweise zum Verweilen einlädt. Und Janes mondänes Herrenhaus, das während der Prohibition eine Anlaufstelle für Alkoholschmuggler und Verbrecher war, bietet auch gesetzestreuen Bürgern enormen Luxus und Überraschungen. Diesen geschichtsträchtigen Ort wählte die Autorin Kelly Mullen für ihren Kriminalroman aus. Ganz im Stil einer Agatha Christie finden sich verschiedene bekannte Persönlichkeiten zu einer Party und Auktion ein, um mit entsprechender Kleidung die 1920-er Jahre zu feiern. Nur zwei Inselbewohner sind ebenfalls eingeladen, unter anderem Mimi MacLaine, eine ältere Dame, die ungefragt ihre Enkelin Addie mitbringt.

Mimi hat vor dieser Party Angst. Warum hat die mondäne Jane ihre Einladung mit einer Erpressung versehen? Und warum soll sie bei der Versteigerung ein Artefakt erwerben und sich damit in den Ruin bringen? Mimi hat unter anderem vor Jane Angst, die von ihrem Geheimnis weiß, dessen Offenbarung Mimi ebenfalls ruinieren würde. Und was würde Addie von ihr denken, wenn sie von diesem dunklen Geheimnis erführe?

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Vera Weidenbach: Ada Lovelace: Visionärin und Genie

Die Frauen des Chaos Computer Clubs haben weibliche Vorbilder, erklärt die Autorin Vera Weidenbach im Vorwort ihres Buches. Eine von ihnen ist die Mathematikerin Ada Lovelace, die 1843 das erste Computerprogramm veröffentlicht hat. Ihr Ausgangspunkt war die zweite mechanische Rechenmaschine von Charles Babbage.

Augusta Ada Byron (1815-1852) war die Tochter des Dichters Lord Byron und der Mathematikerin Anna Isabella Wentworth. Kurz nach Adas Geburt zerbrach die Ehe und wurde geschieden. Die Berichte über Lord Byrons Sexualverhalten beendeten seine Karriere. Nur die Scheidung verlief ohne den sonst öffentlichen Pranger.

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Klaus Brinkbäumer: Zeit der Abschiede: Sieben Jahre des Loslassens und Wiederfindens

Der Autor und Journalist Klaus Brinkbäumer hat seinem autobiografischen Buch den Titel Zeit der Abschiede gegeben. Seine Geschichte ist „… eine über Abschied, über Brüche, über den permanenten, täglichen Umbruch, über das Ende, das Sterben, das Leben.“ (S. 71 pdf-Datei)

Als Klaus Brinkbäumer beim letzten Atemzug seiner Mutter nicht da ist, ist er wütend und untröstlich zugleich. Er, das Mutterkind, verliert gleichzeitig ihre uneingeschränkte Liebe und Bestätigung. Nun wird er nicht mehr ihr herzallerliebster Sohn und Held sein. Kann man noch Sohn sein, wenn die Mutter verstorben ist? Kann man sich noch als Sohn fühlen, wenn man am Tag X in die Reihe der ältesten Generation gerückt ist? Wenn zum Beispiel die anderen Lebensrollen wie Ehemann, Vater und Großvater den Alltag bestimmen?

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Gerti Tetzner: Karen W.

1974 erschien der Roman Karen W. von Gerti Tetzner zum ersten Mal in der ehemaligen DDR. Er wurde unter anderem wegen seiner Originalität ein großer Erfolg im In- und Ausland. Die in Thüringen geborene Autorin schreibt Gegenwartsliteratur, in der universelle Themen wie Liebe, Selbstbestimmung, Freiheit in einen gesellschaftlichen und damit indirekt in einen politischen Kontext gesetzt werden.

Karen W.’s Geschichte beschreibt, wie eine Jugendliche als Erste aus ihrem bäuerlichen Dorf die Oberschule besuchen darf, Jura studiert und danach als Rechtsanwältin und Notarin für die Erbschafts- und Grundbuchangelegenheiten der Landbevölkerung zuständig wird. In den 1960-er Jahren findet in der jungen DDR ein gewaltiger Umbruch statt. Einzeleigentum wird in Gemeinschaftseigentum umgewandelt. Darüber hinaus wird unternehmerisches Handeln und Denken unter staatlicher Führung den Genossenschaften zugeordnet. Gemeinwohl steht nun über dem eigenen Wohl. Am Beispiel von Paul, einem eigenverantwortlich arbeitenden Hühnerzüchter, wird sichtbar, wie ein fleißiger, strebsamer Mensch sein Lebenswerk verliert und gesellschaftlich geächtet wird. Sein wirtschaftlicher Erfolg passt nicht zu der angeordneten modernen Massentierhaltung. Also verweigert man ihm die Medikamente, die den Ausbruch einer Infektionskrankheit bei seinen Hühnern verhindern könnte. Als alle Hühner gestorben sind, will ihn die dörfliche Genossenschaft ins Gefängnis bringen.

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Barbara Handke: Bernadette ändert ihr Leben

An einem schönen Septembertag radelt Bernadette an der Elbe entlang, um sich mit ihrer besten Freundin und Kollegin Lotta in ihrem Stammcafé zu treffen. Ihr Blick auf das strömende, strudelnde Wasser im Sonnenlicht ist an diesem Tag ein anderer. Es ist ein wacher Blick, der ihr sagt, alles verändert sich im Leben. Warum nicht auch bei? Die Arbeit in der Redaktion der Zeitschrift Paradies gefällt ihr schon lange nicht mehr. Seit ihr Mann sie und ihre Tochter verlassen hat, leidet Bernadette unter einer Schaffenskrise: Sie kann nicht mehr schreiben, nur die Bilder für das Magazin kann sie bearbeiten. Und weil sie von allen Kolleginnen am besten die Bildstrecken zusammenstellt, darf sie nach wie vor in der Redaktion arbeiten. Inzwischen ist sie das Mädchen für alles geworden.

Auf dem Weg zu Lotta öffnet sich nicht nur Bernadettes Blick. Sie sieht die bisher verdrängte Wahrheit: Sie mag nicht mehr den obligatorischen Sekt im Café, nicht mehr Single sein, und sie will raus aus der selbstgeschaffenen Enge.

Kurz darauf erhält sie die Gelegenheit, an Stelle von Lotta nach Madrid zu fliegen. Ihre Reportage über die Königliche Teppichmanufaktur wird von einem renommierten Fotografen begleitet. Eins kommt zum anderen. Bernadette erkundet ihre neue Umgebung, findet Freunde, und dann verändert sie ihr Leben. Weiterlesen

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Tibor Rode: Animal: Sprich oder stirb

Der Hamburger Rechtsanwalt und Notar Tibor Rode schreibt sehr erfolgreiche True-Science-Thriller. Mit seinem aktuellen Thriller Animal packt er ein Thema an, das bereits das Leben vieler Menschen beeinflusst hat. Noch vor einigen Jahren waren Veganer und Vegetarier Außenseiter und wurden im besten Fall belächelt. Heute hat sich die Ernährungsindustrie auf deren Bedürfnisse eingestellt und verdient damit viel Geld.

Bei der Tierhaltung ist dies nicht so einfach, und darüber handelt unter anderem die Geschichte der Zuchtsau Rosa. Aktivisten haben das Tier in erster Linie aufgrund ihrer Identitätsnummer ausgesucht, die mit den Zahlen 269 endet.

2012 wurde in Israel ein Kalb von Tierschützern vor der Schlachtung gerettet. Bei einer öffentlichen Aktion ließen sich drei Männer die Zahl 269 in ihre Haut brennen. Danach wurden die drei Zahlen zu einem Symbol der Fleischindustrie. Weiterlesen

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Yavuz Ekinci: Die, deren Träume zerbrochen sind

Anstelle des Nachwortes ist unter anderem zu lesen: „Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buches ist der Roman in der Türkei noch immer verboten, und Yavuz Ekinci drohen weiterhin 7 Jahre Haft. (S. 157 eBook)

Sein Roman erzählt die fiktionale Geschichte seines Hauses, seines Dorfes und seines Landes. „Es ist die Geschichte von Menschen, die nach ihren Söhnen, Töchtern, Vätern Ausschau halten … Es ist die Geschichte endlosen Wartens.“ (S. 160 eBook)

Die eigentliche Geschichte des Ich-Erzählers Hewal, einem nach Deutschland ausgewanderten Lehrer, beginnt an dem Tag, als sein jüngster Bruder, ohne ein Wort zu sagen oder zu schreiben, verschwindet. An diesem Tag veränderte sich das Leben der Familie und des Erzählers. Das Warten auf ein Lebenszeichen wird zur Marter, weil schon so viele Menschen für ihren Freiheitskampf gestorben sind. Für Hewals Vater muss es natürlich ein Ventil für seine maßlose Wut und den Verlust eines geliebten Menschen geben, jemanden, der für seine Sorgen verantwortlich ist. Wer wäre da nicht besser geeignet, als der älteste Sohn, der aus Feigheit und Angst den Weg in die Berge nicht gegangen ist. Seit diesem Tag fühlt sich Hewal für Yusufs Verschwinden schuldig. Er fühlt sich mitschuldig, weil bereits so viele aus seinem Umfeld gestorben sind. Auch für ihn sind sie gestorben. Genauso wie der Freund, der ihm zur Flucht verhalf. Weiterlesen

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Ally Condie: Pretty Perfect: Die perfekte Hochzeit. Der perfekte Mord.

Für die elitäre Hochzeitsgesellschaft sollte die Vermählung von Olivia und Ben in einem abgeschiedenen Luxusresort perfekt inszeniert werden. Das schöne junge Paar hätte in dem exquisiten Park zwischen diversen Exponaten eine eindrucksvolle Live-Installation werden können. Doch einen Tag vor der Trauung entwickelt sich nichts mehr perfekt. Aus dem angekündigten Regen wird ein extremes Unwetter, bei dem der aufgeweichte Boden in Bewegung gerät.  

Mitten im Kreis der reichen Gäste steht die nicht so reiche, geschiedene Lehrerin Ellery. Eigentlich hatte sie das elegante Luxushotel gebucht, um dort mit ihrem Mann den zwanzigsten Hochzeitstag zu feiern. Inzwischen gibt es in ihrem Leben nur noch einen Exmann mit einer neuen Partnerin an seiner Seite. Allein der Gedanke, die beiden könnten im Resort Spaß haben, hat schon ausgereicht, alleine zwischen all den Paaren das Wochenende zu verbringen.  

Womit Ellery nicht rechnen konnte, ist die Aneinanderreihung verschiedener Verbrechen, die sie von ihrem eigenen seelischen Schmerz ablenken werden. Weiterlesen

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Sigrid Boo: Dienstmädchen für ein Jahr (1930)

Das von Ärger geprägte Wortgefecht zwischen Helga und Jørgen endet mit einer Wette. Wenn Männer behaupten, Helga, eine moderne junge Frau, sei nutzlos, dann kann sie nur dagegen halten. Natürlich kann sie alles, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Und dann behauptet Jørgen im Kreis ihrer Freunde, sie könne niemals ein Jahr lang unerkannt als Dienstmädchen arbeiten. Für Helga gibt es kein niemals. Für einen Diamantring als Gegenleistung würde sie diese Aufgabe meistern. Erst nach dem Streit begreift sie, dass sie tatsächlich gewettet hat. Nun muss sie ihre Familie überzeugen und noch ganz viel erledigen.

Aus den Reaktionen ihres Umfelds entnimmt Helga, dass kaum jemand an ihr Durchhaltevermögen glaubt. Eine verwöhnte Fabrikantentochter, die nie im Haushalt arbeiten musste, so sagen sie, ist in der Diensttracht einer Hausangestellten einfach nicht vorstellbar. Dabei weiß jeder von ihrem Ehrgeiz, dem gerade abgeschlossenen Abitur mit den sehr guten Noten und den gewonnenen Trophäen beim Sport. Jørgen, der Frauenschwarm, kann ebenfalls eine Trophäe werden. Weiterlesen

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