Die Menschheit hat eine Entdeckung gemacht, die bedeutend und fortschrittlich genug ist, um Wesen auf fremden Planeten nervös zu machen. Genauer gesagt hat der Ma-thematikprofessor Andrew Martin diese Entdeckung gemacht, es geht um die Rieman-sche Konstante und Primzahlen und würde die Wissenschaft revolutionieren. Deswegen wird ein Wesen aus dem Universum auf die Erde geschickt, um im Körper des vorher getöteten Professors dessen Leben zu führen, herauszufinden, wem er von seiner Entdeckung erzählt hat und diese Menschen ebenfalls zu liquidieren.
Soweit so einfach. Menschen kann man ja eigentlich nicht ernst nehmen, sie sind hässlich, zurückgeblieben und haben unverständliche Angewohnheiten, wie zum Beispiel Kleidung tragen. Aber um seine Aufgabe erledigen zu können, muss unser Außerirdischer sich auf die Menschen in seiner Umgebung wirklich einlassen, muss ihnen nahekommen und ihr Vertrauen gewinnen. Dabei bleibt nicht aus, dass er diese Menschen nach und nach versteht und sogar Gefallen an manchen ihrer seltsamen Angewohnheiten findet.
„Ich und die Menschen“ beschreibt diesen Weg des zunehmenden Verständnisses. So wie der Außerirdische zu seinem eigenen Erstaunen erkennt, dass hinter Vielem mehr steckt, als es auf den ersten Blick scheint, lernt der Zuhörer ebenfalls einiges über das Menschsein. Es ist ein fremder Blick auf die Welt und auf die Menschen, der sich die Freiheit nimmt, vieles auf seine ganze eigene Art und Weise zu sehen.
Vorgetragen wird die Geschichte von Christoph Maria Herbst, der mir mit diesem Hör-buch bewiesen hat, dass er mehr kann als Stromberg und Hitler. Man nimmt ihm den staunenden Fremden einfach ab und ich hätte die Stimme nicht einmal erkannt. Damit war es eine sehr angenehme stimmliche Überraschung.
Matt Haig: Ich und die Menschen, gelesen von Christoph Maria Herbst.
Dhv – Der Hörverlag, März 2014.
1 mp3-CDs, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.