Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Maren Vivien Haase vorher nicht kannte. Nicht bevor ich dieses Buch entdeckt habe. Also können wir bitte zuerst von diesem wunderschönen Cover schwärmen? Goldglitter splasht einen mystischen Wald, umhüllt von einem korall-pink-brombeerigen Wolkentraum. Wie konnte ich dieses Buch nicht haben wollen?
Die beiden Loves Tatum und Dash sind glaubwürdig mit all ihren Höhen und Tiefen, auch wenn mich immer mal wieder ihre nervige Performance ermüdet hat. In Golden Oaks trifft sie auf Dash, einem Typen, na mit was wohl? Hallo Klischee! Mit einer schwarzen Lederjacke, definierten Oberarmen und Tattoos. Gähn! War das das erste Indiz dafür, dass ich besser keine Cozy New Adult-Romane mehr lesen sollte?
Kleine Lichtblicke waren für mich die Eindrücke von der jeweiligen Vergangenheit der beiden Protagonisten. Denn die hat es in sich! Die Autorin beleuchtet sehr bemerkenswert, was damals passiert ist und wie Tatum und Dash darin verflochten sind. Dadurch bringt sie eine komplexere Realität zum Vorschein. Maren Haase war es beim Schreiben sehr wichtig, äußerst sensibel vorzugehen und den Menschen, die selbst solche Traumata erlebt haben, gerecht zu werden; weshalb sie sich auch aufgrund der Thematik Rat von einer Psychotherapeutin eingeholt hat.
Was ich nicht unerwähnt lassen möchte ist, dass ich Dashs DJ-Karriere als recht blass empfand. Welches Genre hat er denn in New York und im ganzen Land bedient? Ich hätte mich besser reinfühlen können, wenn die Subgenre-Nische oder der Mainstream-Beat authentisch beschrieben gewesen wäre.
Ich hatte mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, aber leider konnte es mich nicht so richtig mitreißen und begeistern – trotz unfassbar bedeutsamem Thema und überraschendem Plot-Twist.
Für alle Genre-Fans ist diese deepe Lovestory jedoch definitiv lesenswert.
Maren Vivien Haase: Golden Oaks 01: Sounds of Silence.
Blanvalet, Oktober 2022.
432 Seiten, Taschenbuch, 14,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Olivia Grove.