Drama, Drama, Drama – was der 1981 geborene italienische Autor Marco Missiroli an menschlichen Tragödien in seinen Roman „Das Lächeln des Elefanten“ packt, reicht für eine 20-teilige Soap-Opera-Serie. Da gibt es einen Vater mit einem schwerstbehinderten Sohn, eine Mutter mit einem geistig behinderten Sohn, sterbende Kinder und gleich mehrere Selbstmorde, um nur einiges zu nennen – und das alles auf nur 250 Seiten.
Hauptfigur ist ein katholischer Pfarrer, der sich von Gott abwendet und von Rimini nach Mailand zieht, um dort als Portier zu arbeiten. Er hat in einem Brief erfahren, dass er einen Sohn hat und will diesem fortan beistehen. Doch dann traut er sich lange nicht, dem Sohn zu sagen, wer er ist.
Marco Missiroli ist hier weit übers Ziel hinausgeschossen. Trotz einiger poetischer Momente wirkt die Anhäufung von Schicksalsschlägen am Ende nur noch lächerlich und ist mit einem Wort gesagt „Kitsch“.
Marco Missiroli: Das Lächeln des Elefanten.
List, November 2013.
256 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.