Jenny Jägerfeld: Mein genialer Tod

Sigge ist gerade sehr beschäftigt. Als Neuling in der Schule will er Freunde finden und die Angriffe in der alten Schule hinter sich lassen. Inzwischen hat er einen Freundeskreis aufgebaut. Besonders zu Juno ist eine intensive Freundschaft entstanden. Sigge und seine Freundin Juno lieben Tiere und beschließen, gemeinsam in ihrer Freizeit eine App zu gestalten.

Ohne dass Sigge etwas dagegen unternehmen kann, funken auf einmal die dominanten Zwillinge Sixten und Jona dazwischen, die in der Schule mit ihren Sprüchen und ihrem Konfrontationskurs auffallen. Jeder weiß, wenn die Zwillinge sich etwas vorgenommen haben, dann kann sie niemand vom Gegenteil überzeugen. Und wenn Sixten und Jona von jetzt auf gleich beschließen, dass Sigge Mitglied ihrer Hiphop-Crew werden soll und sie gemeinsam die großen Bühnen erobern werden, dann ist so eine Ansage Gesetz.

Wie sagt man in so einer Situation nein, wenn ein Nein in Sigges Welt mit Ängsten verbunden ist? Und während er überlegt, wie er wieder selbst über sein Leben bestimmen kann, drängen die Zwillinge mit ihrer ständigen Anwesenheit seine Freunde an den Rand.

Die Schwedin Jenny Jägerfeld wurde für ihr Buch Mein geniales Leben für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. In ihren Büchern mit dem Jungen Sigge geht es um den liebevollen Umgang miteinander, und dies auch dann, wenn jemand gerade einen Fehler gemacht hat. In den prägnanten Dialogen ist der sprichwörtliche Kindermund so lustig und charmant zelebriert, dass die Lektüre zu einem vergnüglichen Ausflug wird. Auch die Charaktere haben alle etwas Besonderes: Sigge lebt zum Beispiel mit seiner Mutter und seinen beiden jüngeren Schwestern bei Oma Charlotte in ihrem ehemaligen Hotel.

Ideale Bühne für Slapsticks

Darüber hinaus gehört auch noch ein ehemaliger Hotelgast zu dieser bunten Lebensgemeinschaft, der bleiben will und seinen Willen durchgesetzt hat. Die vielen lebendigen und ausgestopften Tiere runden das bunte Durcheinander perfekt ab. Hier ist die ideale Bühne für Slapsticks und Pannen aller Art, aus denen zum Glück immer etwas Gutes entsteht. Zwischen den Zeilen kann man spüren, dass die Autorin, Journalistin und Lektorin Jenny Jägerfeld nicht nur ihr Handwerk beherrscht, auch ihre Erfahrungen als Psychologin fließen angenehm unauffällig in den Aufbau der Charaktere und ihre Konflikte ein. Das Ergebnis kann nur gefallen. Denn ihre Lösungsansätze für alltägliche Probleme und Dramen werden humorvoll auf den richtigen Weg gebracht und sorgen bei der kurzweiligen Lektüre für gute Laune.

Jenny Jägerfeld: Mein genialer Tod.
Aus dem Schwedischen übersetzt von Birgitta Kicherer.
Urachhaus, August 2022.
410 Seiten, gebundene Ausgabe, 19,90 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Bovenkerk-Müller.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.