Im Alter von acht Jahren muss David miterleben, wie sein Vater von einem der neu ernannten Superhelden, einem Mann namens Steelheart, getötet wird. Zehn Jahre später sinnt er auf Rache, doch das ist gar nicht so einfach in der Welt, in der David lebt. Newcago, das ehemalige Chicago, wurde von den Helden überrannt, die sich auf der Erde befinden, seitdem der oder das seltsame Calamity über ihr thront. Jeder von ihnen hat bestimmte Superkräfte und nutzt diese, um die Menschen zu dominieren, minimieren und zu größtem Reichtum zu gelangen. Doch David glaubt, Steelhearts Schwachstelle zu kennen und nutzen zu können.
Brandon Sanderson entwirft in „Steelheart“ eine sehr interessante Welt, die sowohl Fantasy- als auch leichte Science Fiction-Elemente in sich vereint. Die Superhelden haben jeweils sehr unterschiedliche übernatürliche Kräfte. Sie bekämpfen teils die Menschen, teils einander. Manche sind recht friedlich und helfen den Menschen, andere unterdrücken sie. Newcago beispielsweise ist seit dem Vorfall, bei dem Davids Vater starb, in ewige Dunkelheit gehüllt, denn alles verwandelte sich in Stahl, als Steelheart wütend wurde. In dieser bedrückenden Welt hat David nunmehr zehn Jahre überlebt und seinen Schwur zur Rache nicht vergessen.
Dieser Roman lebt neben der innovativen Idee auch von Sandersons gewohnt guter Schreibe. Er weiß Kapitel interessant aufzuziehen und seine Geschichten stets spannend zu halten. Dabei trifft man außerdem auf eine im Genre nicht unbedingt übliche sehr gehobene, gut formulierte Sprache. Sandersons Romane sind etwas für anspruchsvolle Fantasyfans, die nichts von romantischen Verklärungen des Genres halten und stattdessen handfeste, grandiose Ideen suchen. Hier reiht sich „Steelheart“ nahtlos ein. Die Geschichte ist spannend und mitreißend erzählt, es passiert eigentlich immer etwas Lesenswertes, und dass obwohl 450 Seiten für einen Roman schon etwas dicker sind.
Ein cooler Roman in Sanderson-Tradition – absolut lesenswert für Fans und solche, die es werden wollen!
Brandon Sanderson: Die Rächer 01: Steelheart.
Heyne, Juni 2014.
448 Seiten, Taschenbuch, 17,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.