Alex Schulman: Endstation Malma

Der schwedische Autor Alex Schulman legt mit „Endstation Malma“ einen emotional sehr dichten, inhaltlich aber recht verzwickten Roman vor, in dem es um ein in der Kindheit erlittenes Trauma geht, das über Jahrzehnte bis in die nächste Generation nachwirkt.

Im Mittelpunkt stehen drei Zugfahrten in den fiktiven Ort Malma. Sie finden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Zunächst fährt die kleine Harriet als Kind mit ihrem Vater dorthin, viele Jahre später unternimmt sie als erwachsene Frau mit ihrem Mann Oskar die gleiche Reise. Bis zum Schluss des Romans ist nicht klar, zu welchem Zweck das Paar reist, denn seine Ehe ist zu diesem Zeitpunkt längst zerrüttet. Und wiederum viel später fährt ihre Tochter Yana ebenfalls nach Malma, um zu ergründen, was auf der zweiten Reise mit ihren Eltern geschah.

Alex Schulmans problembeladenen Figuren wirken authentisch und psychologisch glaubhaft, allerdings muss man sich beim Lesen etwas konzentrieren, denn der Wechsel zwischen den erzählten Zeitebenen – und es sind noch mehr als nur die drei Zugfahrten – erfolgt mitunter recht abrupt. Der Roman entwickelt eine ganz eigene Spannung und einen ganz eigenen Sog, denn es wird schnell klar, dass die Familie in gehöriger Schieflage ist und dass Ereignisse in der Vergangenheit dafür verantwortlich sind. Natürlich möchte man erfahren, was es damit auf sich hat.

Alex Schulmann: Endstation Malma
übersetzt aus dem Schwedischen von Hanna Granz
dtv, Oktober 2023
320 Seiten, gebundene Ausgabe, 24 Euro

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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