Thomas Finn: Dark Wood

Reality-TV-Shows erobern immer mehr die Fernsehbildschirme. Ein neues Format erlangt immer mehr Aufmerksamkeit: Firmen in finanziellen Notlagen schicken ihre Mitarbeiter-Teams auf eine Abenteuerreise gegen andere Firmengruppen und der Gewinner erhält eine Geldspritze, die dem Unternehmen wieder auf die Beine hilft. Genau das richtige für die kleine Hamburger Werbeagentur.
Dagmar, Bernd, Lars, Gunnar, Katja und Sören werden auf einen Trip nach Trollheim in Norwegen geschickt und denken sich nichts Böses. Ein netter Outdoor-Urlaub und wenn alles gut läuft, haben sie danach weiterhin einen Job. Doch den Machern der Sendung schwebt Anderes vor und Trollheim ist nicht gerade ein geeignetes Touristenziel. Etwas Uraltes schlummert in den verlassenen Wäldern Norwegens …

Thomas Finns „Dark Wood“ ist als Horror-Roman deklariert, kann dieses Versprechen allerdings nicht in Gänze erfüllen. Der Roman ist ohne Frage spannend, bisweilen etwas gruslig – aber Horror? Dafür hätte es etwas mehr gebraucht. Wer einen interessanten Thriller mit spannenden Wendungen und leicht übernatürlicher Note gerne liest, der ist hier bestens bedient. Die Story ist wirklich gut und macht Laune auf mehr von dem Autor, der neben Fantasy und Krimis bereits mehrere dieser übernatürlichen Thriller geschrieben hat. Die Mischung von Dark Wood ist gelungen und man mag den Roman kaum aus der Hand legen, denn natürlich möchte man auf jeden Fall wissen, wer die Fernsehsendung unbeschadet übersteht und wie sich die Auflösung rund um die mysteriösen Geschehnisse gestaltet.

Toll sind dabei auch die sehr unterschiedlich angelegten Charaktere der Kollegengruppe. Sie sind etwas stereotyp, aber dennoch aufeinander abgestimmt. Unterschwelliges Ziel der Sendung ist es, Kollegenschweine ans Licht zu bringen, Firmengeheimnisse aufzudecken, herauszufinden, wer mit wem was hat und warum. Zu diesem Zweck wurden beispielsweise vor Beginn der Reise mit allen Kandidaten Einzelinterviews geführt, die Wahrheiten ans Licht bringen. Man erhält in der Show extra Punkte, wenn man diese Interviews abspielen lässt – Nachteil: Dann wissen die Kollegen (und die ganze Welt), was man wirklich von ihnen denkt.

Ein toller Roman, der allerdings sein versprochenes Genre leicht verfehlt. Für Fans von übernatürlichen Thrillern ist das auf jeden Fall was!

Thomas Finn: Dark Wood.
Knaur, August 2016.
464 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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