Nach Walters Tod beginnt für Vesta ein neuer Lebensabschnitt. Das Ende einer langen Ehe, ein zu großes Haus und die innere Leere motivierten sie, wegzuziehen. Jetzt lebt sie mit ihrem Hund Charlie mitten im Wald. Das alte, vernachlässigte Haus, der See vor der Tür könnten auf sie heimelig wirken. Doch immer wieder rütteln Vesta Erinnerungen auf. Sie war mit Walter so eng verbunden, dass sie ihn häufig in ihren Gedanken reden hört: „So etwas ist nichts für dich […]. Deine Nerven sind zu empfindlich. Du bist ein […] kleiner Spatz, aber du willst unbedingt ein Falke sein. […] tanz ein bisschen, kehr den Boden. Mein federleichtes kleines Mädchen.“ (S. 188)
Vesta legt alte Gewohnheiten ab, eine nach der anderen, bis sie auf eine Überraschung stößt. In der neuen Umgebung findet sie eines Morgens einen mit Steinen beschwerten Zettel, der sie ablenkt und beschäftigt: „Sie hieß Magda. Niemand wird je erfahren, wer sie ermordet hat.“ (S. 7) Und Vesta findet mehr heraus, als sie für möglich hält.
Ottessa Moshfegh wurde für ihre Romane mehrfach ausgezeichnet. Anke Caroline Burger hat Den Tod in ihren Händen übersetzt, so dass man sich sprachlich und dramaturgisch auf eine fintenreiche Lesereise begeben darf. Denn nichts ist so, wie es scheint. Weiterlesen
Der Volksmund behauptet, eine Katze habe sieben Leben. Véronique Petit überträgt diese Aussage auf Menschen, die ebenfalls mehrere Leben haben können: Der fünfzehnjährige Gabriel liebt das Fallschirmspringen. Bei seinem Lieblingscomputerspiel lässt er seinen Springer so lange wie möglich im freien Fall. Genau das Gleiche möchte er auch real erleben. Als er erfährt, er gehöre zu den 1% der Menschen, die sechs Leben zur Verfügung haben, vereinen sich Verwirrung, Freude und Abenteuerlust. Diese Abenteuerlust bezahlt er kurz darauf mit seinem ersten Leben. Aber es stört ihn nicht weiter. Schließlich hat er noch fünf.






