Der Tod ihrer Großmutter ist für Karla eine Zäsur. Die hoch betagte Dame hat der Familie eine Liste mit Aufgaben übermittelt, welche hinsichtlich Begräbnis und Erbe zu erledigen sind. Zum ersten Mal erlebt Karla einen armenischen Gottesdienst, hört die alten Gebete und Lieder und fühlt sich angesprochen. Unter den zu verteilenden Wertsachen befindet sich ein Armband aus Gold. Auf dem Zettel mit dem Namen steht Lilit, dazu eine Adresse in Jerewan. Keiner in der Familie weiß mit dem Namen etwas anzufangen. Karla überredet ihren Vater, mit ihr nach Armenien zu reisen, um Lilit zu finden.
Die Geschichte des Armbandes spiegelt die Geschichte der Familie, welche wiederum eng mit der Geschichte des armenischen Volkes verbunden ist. Die Suche nach der unbekannten Erbin bringt Karla und ihren Vater in ein Land, welches beide noch nie betreten haben. Der Roman konfrontiert den Leser dabei mit einem dunklen Kapitel europäischer Geschichte.
Laura Cwiertnia lässt vier Generationen zu Wort kommen: Die Ich-Erzählerin Karla teilt ihre Erinnerungen an Großmutter Maryam, sie beschreibt ihre Eindrücke von den Begräbnisfeierlichkeiten und von der Reise. Dabei gewährt sie mir Einblicke in die Gepflogenheiten ihres Volkes. Weiterlesen