Der Methodistenprediger Charles Jacobs wird in den 60ger Jahren von seiner Gemeinde geliebt, weil er sie für die Kirche begeistern kann. Insbesondere der kleine Jamie genießt die Kinder- und Jugendstunden bei der Predigerfamilie, die immer etwas besonderes zu bieten hat. Doch dann verunglückt Charles Frau gemeinsam mit dem kleinen Sohn und der Prediger verliert seinen Glauben an Gott. Zwei, drei Sonntage lang lässt sich die Gemeinde sein Zetern gegen Gott noch gefallen, dann muss er gehen. Denn er hat längst einen anderen Gott für sich gefunden: Die Elektrizität, mit der er in den folgenden Jahren sogar einige Heilerfolge erzielen kann.
Jahre später ist Jamie – aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird – ein mäßig erfolgreicher, drogensüchtiger Musiker, der gerade wegen Unzuverlässigkeit aus der Band geflogen ist. Da trifft er wieder auf Charles Jacobs und lässt sich auf eine Behandlung ein. Jacobs heilt ihn von seiner Drogensucht und Jamie bleibt einige Zeit bei ihm. Dann trennen sich ihre Wege wieder.
Bis Jamie ihn – inzwischen Studiomusiker – wiedertrifft. Er beginnt zu recherchieren und findet heraus, dass Jacobs zwar die Krankheiten heilen konnte, die er mit der Elektrizität behandelt hat, dass es aber trotzdem üble Konsequenzen für die Behandelten hatte, die von Wahnsinn bis zu Selbstmord reichen.
Und Jacobs will Jamie. Er will ihn für eine letzte, große Behandlung. Was will er? Seine tote Familie wieder zum Leben erwecken? Einen Blick ins Paradies oder in die Hölle werfen? Jamie weiß es nicht und er ist nicht sicher, ob er es herausfinden will.
Gelesen wird die düstere Geschichte vone einem genialen David Nathan, der die Stimmung der 60ger ebenso glaubhaft rüberbringt wie den neueren Teil. Er saugt den Zuhörer in die Düsternis, die diesen Roman ausmacht, in die Atmosphäre, die zu schildern King von Buch zu Buch besser gelingt.
Fazit: Diesmal wieder ein King mit Horror. Auch wenn er anderes gut kann, das kann er am Besten.
Stephen King: Revival, gelesen von David Nathan.
Random House Audio, März 2015.
3 mp3-CDs, 17,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.