„Ein Grab mit Deinem Namen“ ist der dritte Band um das Ermittler-Duo Jörg Albrecht und Hannah Friedrichs. Führte der erste Fall ins Hamburger Rotlichtmilleu und der zweite Fall in die Tiefen des Social Nets und der Reality-Shows, so könnte der dritte Fall um die sympathisen Ermittler nicht kurioser sein: Archäologie.
Am Rande Hamburgs wird die Grabungsleiterin Melanie Dahl nackt und tot und mit Runen übersehen in ihrer eigenen Ausgrabungsstätte aufgefunden. Zuerst sind sich Albrecht und Friedrichs nicht sicher, ob es sich „nur“ um ein Sexualdelikt handelt. Doch der Körper der Frau ist nicht nur mit ihrem eigenen Blut bedeckt, sondern zudem mit Hirschblut. Die forensischen Spuren und rituelle Art der Aufbahrung ziehen die Ermittler in den Dunst einer heidnischen Sekte.
Doch immer dann, wenn man als Ermittler auf der Stelle tappt und das Thema ein historisches ist, wer erhält dann einen Cameo-Auftritt in den Roman Rothers? Richtig. Professor Helmbrecht ist wieder mit von der Partie und kombiniert in seiner unnachahmlichen Art schnell die Fakten zu ganz neuen Ideen. In kürzester Zeit bringt er den Fall weiter, als es Albrecht und Friedrichs brachten.
„Ein Grab mit Deinem Namen“ zieht von der ersten Zeile an in den Bann. Und Rother überrascht. Bereits der Prolog nimmt eine ganz andere Wendung, als man als Leser erwarten würde. Und man merkt dem Roman deutlich das neue Lektorat an. Rother ist ungebremst, entfesselt und findet ganz neue und irrwitzige Richtungen.
Fazit: Rother enttäuscht seine Fans nicht. Im Gegenteil – Rother war sprachlich noch nie entfesselter wie hier. Düster, dunkel, böse und voller irrwitziger Wendungen.
Das ist Rother 3.0 – fully unleashed.
WOW. Was für ein Thriller.
Stephan M. Rother: Ein Grab mit deinem Namen.
rororo, März 2015.
480 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Ralf Seybold.