Stefan Spjut: Troll

trollKönnen Sie sich vorstellen, dass in den einsamen nordschwedischen Wäldern Trolle leben? Nachdem Sie diesen Fantasy-Thriller von Stefan Spjut gelesen haben, fällt Ihr „Nein“ vielleicht nicht mehr ganz so entschieden aus.

Der schwedische Autor arbeitet mit einer Technik, der sich beispielsweise auch Stephen King in vielen seiner Bücher bedient. Er lässt das Übernatürliche in eine ganz normale Alltagswelt hineinplatzen und verschafft ihm so mehr Glaubwürdigkeit.

Als immer wieder Kinder entführt werden, wird die junge Hobby-Kryptozoologin Susso auf das Thema aufmerksam und beginnt mit Nachforschungen. Kryptozoologen befassen sich mit Tieren, deren Existenz nicht zweifelsfrei bewiesen ist.

„Troll“ beginnt spannend, verliert aber im weiteren Verlauf deutlich an Fahrt. Erstens opfert der schwedische Autor zu schnell die Aura des Geheimnisvollen, die sich um die übernatürlichen Wesen rankt, und zweitens verliert er sich zunehmend in Kleinigkeiten, die nicht zum Fortgang der Geschichte beitragen. So sitzen die Hauptfiguren um Susso immer wieder am Tisch, und es wird haarklein beschrieben, was sie genau essen. Das raubt dem Roman viel an Rasanz und Spannung. Andererseits versteht es der Autor, nahezu durchgehend auf 480 Seiten eine düstere, kalte Atmosphäre beizubehalten, die dem Genre guttut.

Stefan Spjut: Troll.
Knaus, März 2014.
480 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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