Sascha Arango, geboren 1959 in Berlin, ist einer der renommiertesten deutschen Drehbuchschreiber, u. a. verantwortlich für den „Tatort“. Er wurde mehrfach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Auch sein Held Henry in „Die Wahrheit und andere Lügen“ ist Autor: berühmt, bestsellerefahren, er sieht gut aus und genießt das Leben. Er ist ein glücklicher Ehemann, obwohl er die schüchterne Martha nicht leidenschaftlich liebt.
Allerdings gibt es da eine Vergangenheit, die in seinem jetzigen Leben keine Rolle spielt. Außerdem kann er keiner Frau widerstehen, er hat Affären, die weder seine Ehe belasten, noch ihn in Gewissensnöte treiben. Doch eine der Frauen, seine Freundin Betty, ist plötzlich schwanger. Nicht nur das, sie will, dass Henry seine Frau verlässt und zu ihr und dem Kind steht. Doch Henry will Martha nicht verlassen. Sein Leben, in dem er sich eingerichtet hat, gefällt ihm.
Was passiert nun mit Henrys wohlgeordnetem Leben? Er muss etwas unternehmen, die Fäden in der Hand behalten, und so schmiedet er einen raffinierten Plan – und macht in dieser Ausnahmesituation Fehler. Er verwebt ein wenig Wahrheit mit einer Prise Lüge, um die Situation zu kontrollieren. Er lotet die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge aus – Geheimnisse kommen ans Licht.
Was nun geschieht, ist spannend: Martha verschwindet, der geheimnisvolle Gisbert Fasch taucht auf und die Polizei ist Henry bald auf der Spur, Kommissar Jenssen ermittelt. (Auf Seite 111 ruft Henry die Polizei – was für eine Geschichte wurde bis hierher schon erzählt!)
Spannend, geheimnisvoll, erfüllt von Figuren, die leben und nicht schabloniert sind.
Unbedingt lesen!
Sascha Arango: Die Wahrheit und andere Lügen.
C. Bertelsmann Verlag, Februar 2014.
304 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Corinna Griesbach.