Einfach nur weg. Plötzlich und möglichst schnell. Nur daran denkt Marie, als sie von zu Hause wegrennt. So beginnt Sabine Riedels Roman „How To Feed A Demon“. Anfangs habe ich einen Moment gebraucht, um mich auf die Geschichte einzulassen. Mir ist zu Beginn nämlich bewusst geworden, dass sich das Buch an eine jüngere Leserschaft richtet. Nachdem ich mir diesem Aspekt aber klar geworden bin, ist es mir gelungen mich hier mehr für den Inhalt zu öffnen beziehungsweise mich auf diesen einzulassen. Die ersten Momente in denen die Protagonistin auf das besondere Hotel sowie dessen rätselhaften, nicht menschlichen Bewohner*innen antrifft, konnten mich zum Schmunzeln bringen.
Insbesondere hat die Autorin diesen Effekt durch die detailreichen Beschreibungen der unterschiedlichen Wesen aus meiner Perspektive verstärken können und ich habe öfter gelacht. Außerdem sind die diversen Figuren spezifisch eingeordnet worden, was ihren jeweiligen Charakter realistischer hat wirken lassen. An einigen Stellen habe ich dennoch ein paar Buchseiten zurückgeblättert. Teilweise habe ich nämlich die erwähnten Wesen durcheinandergebracht, dies hat sich aber im Laufe der Geschichte immer mehr reduziert. Des Weiteren habe ich als Leserin die mystischen Bewohner*innen des Hotels sehr liebgewonnen und habe diese nicht als gruselig, sondern vielmehr als niedlich oder süß in meiner eigenen Vorstellung abgespeichert. Folglich hat dies für einen gewissen Wohlfühlfaktor beigetragen.
Ich kann mich ehrlicherweise nur bedingt entscheiden, wer mein liebstes Wesen oder gar Monster ist. Der Haupthandlungsort, nämlich das Hotel, ist von der Autorin lebhaft und vor allem bildhaft beschrieben worden. Gruselige Stimmung ist zum Teil ebenso im Vordergrund gewesen, allerdings nur im geringen Maß. Also nicht zu horrorhaft. Der Spannungshöhepunkt hat sich meiner Meinung nach langsam entwickelt, aber wurde dann doch dramatischer und mit zusätzlichen Details ausgeschmückt. Dies hat mich zum Weiterlesen angespornt und ich habe mit der Protagonistin mitgefühlt und mich in ihre Lage hineinversetzen können. Zwar ist das Ende auch eher wieder ruhig sowie von Melancholie geprägt, jedoch wirkte es so insgesamt stimmig.
Sabine Riedel: How To Feed A Demon
Novel Arc Verlag, Juni 2025
320 Seiten, Taschenbuch, 16,50 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Anna Kowal.