Romy Fölck: Nebelopfer

Man muss sich ein bisschen orientieren in diesem Buch, wenn man die vorigen vier Bände nicht kennt, in denen Bjarne Haverkorn und Frieda Paulsen von der Kripo Itzehoe ermitteln. Nach den ersten Seiten begibt man sich aber dann wie mit alten Freunden auf Mörderjagd. Ein Erhängter wird gefunden. Bezeichnender Weise an einem ehemaligen Galgenbaum. Um den Hals trägt er ein Schild aus Pappkarton. Darauf steht, der Tote gestehe, beim Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Dieser Cord Johannsen, ein Bauer, soll 2005 seine Frau und seine zwei Söhne erschossen haben. Den Jüngsten hatte er nicht gefunden, weil er in die Güllegrube flüchten konnte. Er gesteht aber die Tat nie, beteuert immer seine Unschuld. Es dauert nicht lange und es gibt einen zweiten Erhängten. Auch er trägt ein Schild um den Hals mit der Anschuldigung, gegen Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Darüber hinaus findet Haverkorn ein Schild in seinem Garten, worauf er aufgefordert wird, den wahren Täter zu stellen. Andernfalls werde das Konsequenzen für ihn haben. Zeitlimit: 48 Stunden. Fieberhaft versuchen Haverkorn und Frieda Paulsen den alten Fall aufzurollen. Immer wieder landen sie mit ihren Ermittlungen in Sackgassen und Haverkorn gerät sogar in Lebensgefahr.

Charmant bettet Frau Fölck die beiden Ermittler in ihr jeweiliges Privatleben ein, über das man auch unterrichtet wird. Frieda Paulsen muss sich noch dazu mit einem neuen Kollegen herumschlagen, der sie wie eine Polizeischülerin behandelt.

Für dieses Buch wurde fundiert recherchiert. Die Geschichte ist in sich schlüssig und in flüssiger, bestens lesbarer Sprache erzählt. Die Autorin lässt die Nerven des Lesers flattern, weil sie ihn immer wieder in die falsche Richtung lockt. Die Figuren habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Man leidet und freut sich mit ihnen, fühlt sich fast wie ein Mitglied dieser sympathischen Mordkommission. Natürlich wird am Ende der Mörder gefunden, aber bis dahin wendet man gebannt Seite um Seite.

Fazit: Ein super Buch! Klare Leseempfehlung!

Romy Fölck: Nebelopfer.
Bastei Lübbe, Februar 2022.
400 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Karina Luger.

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