Der Roman Der Duft des Wals von Paul Ruban ist eine gelungene Mischung aus Unterhaltung, Tiefgang und feinem Humor. In der Kulisse eines mexikanischen All-inclusive-Resorts entfaltet sich eine ebenso absurde wie berührende Geschichte über Beziehungen, Lebenslügen und die Suche nach Sinn.
Im Mittelpunkt stehen Judith und Hugo, ein Ehepaar, das mit einem Luxusurlaub seine bröckelnde Beziehung retten will. Doch der Traum vom perfekten Urlaub wird jäh gestört: Ein toter Wal wird an den Strand gespült – und mit ihm breitet sich ein penetranter Gestank aus, der die trügerische Urlaubsidylle zerreißt.
Ein Roman über menschliche Abgründe und absurde Komik
Paul Ruban gelingt es, das Unbehagen des Alltags mit Witz und Leichtigkeit aufzugreifen. Der Duft des Wals ist nicht nur ein Urlaubsroman mit exotischem Setting, sondern auch ein Gesellschaftsroman. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt – jede Figur bringt ihre eigenen Sorgen, Ängste und Geheimnisse mit. So entsteht ein vielschichtiges Bild menschlicher Erfahrungen.
Fazit: Ein unterhaltsamer und kluger Roman voller Tiefgang
Mit Der Duft des Wals liefert Paul Ruban einen pointierten und originellen Roman über das Scheitern und Hoffen, über Liebe und Entfremdung. Gelegentlich erinnert das gesamte Setting etwas an die beliebte Serie The White Lotus. Ein Lesegenuss für alle, die literarische Unterhaltung mit Substanz suchen.
Paul Ruban: Der Duft des Wals
Übersetzt von Jennifer Dummer
Aufbau-Verlag, April 2025
223 Seiten, gebundene Ausgabe, 22 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.