Ein Meister der Verdichtungskunst war der britische Bestseller-Autor Nick Hornby schon in seinen Romanen. Jetzt hat der 57-Jährige mit „Jeder liest Drecksack“ eine Erzählung veröffentlicht, die kürzer kaum sein könnte. Zweisprachig (Englisch und Deutsch) ist das nur 128 Seiten dünne, in großer Schrift gedruckte Büchlein.
Humorvoll erzählt der Bestseller-Autor die Geschichte von Charlie und Elaine, die sich scheiden lassen wollen. Nur dumm, dass Elaine Kolumnistin bei einer Sonntagszeitung arbeitet und nun allwöchentlich das Ehe-, Sex- und Privatleben des gescheiterten Paars vor ihren Lesern ausbreitet. Und jeder liest die tabulosen Anekdoten „Drecksack. Leben mit dem Ex“.
Der traurige Versager lernt „Miststück“ kennen: Helena, die auch Opfer eines Rosenkriegs in einer Kolumne ihres Ex‘ ist. Hornby erzählt aber beide Geschichten nicht zu Ende und lässt die Leser am Schluss ratlos zurück.
Nick Hornby: Jeder liest Drecksack.
KiWi Taschenbuch, Juni 2014.
128 Seiten, Taschenbuch, 6,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.