Ruth Lennox wird brutal ermordet in ihrem Haus aufgefunden. Die Lage scheint eindeutig: Sie hat einen Einbrecher ertappt und wurde von diesem erschlagen. Allein das Geständnis fehlt noch. Ruth war glücklich verheiratet und Mutter von drei wohlgeratenen Kindern, es kann kein anderes Motiv geben. Allein der Psychologin Frieda Klein erscheint die Fassade der glücklichen Lennox-Familie allzu glatt und ohne Kanten. Durch ihre Nichte Chloe lernt Frieda Ruths Sohn Ted kennen und wird dadurch doch wieder in einen Fall involviert, obwohl sie eigentlich nach dem letzten Angriff auf sie noch gar nicht wieder arbeitet.
Dazu kommt noch ein unglaubliches Ärgernis: Ein gefakter Psychopath gab vor sich zu ihr in Behandlung begeben zu wollen, wurde von ihr abgewiesen und stellte sich als Teil eines Testes für Londoner Psychologen heraus, die angeblich zu wenig auf offensichtliche gesellschaftliche Gefährder reagieren. Daraus wird eine groß angelegte Kampagne. Dieser Student, dieser angebliche Psychopath hatte jedoch ein Detail erwähnt, das Frieda nicht mehr loslässt. Dadurch gerät sie gemeinsam mit dem Journalisten Fearby in die Suche nach einem Mädchenmörder, der schon sehr lange sein Unwesen treibt.
Bei den Krimis von Nicci French geht es zwar auch um die Kriminalfälle, bei denen während der Aufklärung auf herrliche Art und Weise bürgerliche Fassaden Stück für Stück demontiert werden. Es geht aber auch um die Psychologin Frieda Klein und ihren Hintergrund. Und Frieda ist eine Protagonistin, die vielschichtig genug angelegt ist, um mehr als eine Woche lang zu unterhalten. Sie hat Zweifel, eigene Macken, eigene Probleme, aber sie ist brilliant und eigensinnig. Kurz: sie ist spannend.
Fazit: Genauso gelungen wie die Vorgänger über Montag und Dienstag.
Nicci French: Schwarzer Mittwoch.
C. Bertelsmann Verlag, Januar 2014.
544 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.