Markus Orths: Crazy Family: Die Hackebarts drehen durch

Wer die verrückte Familie Hackebart kennt, der weiß, Chaos ist vorprogrammiert! Band vier ist allerdings, wie ich finde, nicht unbedingt der optimale Einstieg für Leser, die die ersten Bände nicht gelesen haben. Man sollte schon wissen, mit wem man es hier zu tun hat, sonst fällt es ein bisschen schwer, den richtigen Zugang zu finden.
Wieder mal geht es, wenn auch nicht vordergründig, um die Finanzen der Familie, um die es chronisch schlecht bestellt ist, insbesondere aber, seit Vater Hackebart diese völlig heruntergekommene Doppelhaushälfte „blind“ ersteigert hat, die den größten Teil der Million verschlungen hat, die die komplette Familie bei einer Sonderausgabe von Jauchs „Wer wird Millionär“ gewonnen hatte.

Inzwischen ist zwar alles renoviert und bewohnbar gemacht, alle fühlen sich wohl, aber das Geld ist eben alle. Da kommt der Gedanke, seinen wertvollsten Besitz zu verkaufen, gerade recht. Papa Hackebart hat bei den Renovierungsarbeiten eine wertvolle Klobürste gewonnen, die seitdem seine Sammlung dieser historischen Gebrauchsgegenstände ziert. Eine Klobürste aus dem Mittelalter, die einst der Königin Clothilde aus dem Geschlecht der Merowinger gehört haben und sehr wertvoll sein soll. Bei einem Besuch in einem Museum hat Walter den Grafen Sauberbart kennengelernt, der dieses seltene Hobby mit ihm teilt und ihm seine Klobürste gerne für 100.000 Euro abkaufen würde. Viel Geld. Das klingt zwar verlockend, aber reichen würde es wohl nicht.

Also überlegt Walter, wie er aus diesem Verkauf wirklich Gewinn erzielen könnte. Dass hier Chaos und Probleme drohen, ist jedem klar, der die Hackebarts kennt. Aber auch, dass diese „crazy family“ sicher wieder mal gemeinsam eine Lösung finden wird. Die Hackebarts halten nämlich zusammen und sind es gewohnt, als Team, jeder mit seinen ganz speziellen Fähigkeiten, dort seinen Teil beizutragen, wo es nötig ist. Das zahlt sich auch diesmal aus.

Auch diesmal ist es Markus Orths wieder gelungen, nicht nur Kinder gut zu unterhalten, auch Erwachsene, die vielleicht noch zum Vorlesen gebraucht werden, haben wieder ihren Spaß mit der verrückten Familie, die hier auf eine ebenso verrückte gräfliche Familie trifft, die ihnen einiges abverlangt. Zum Beispiel, wenn es um die äußerst strengen Regeln geht, die auf dem gräflichen Schloss herrschen und die durchaus hinterfragt werden, nicht nur von den Hackebarts.
Amüsant, ein bisschen grotesk, intelligent und gut geschrieben, aber auch sehr anschaulich illustriert. Die größere Schrift macht es Kindern leicht, selber zu lesen, die vielen Illustrationen, die den Text unterbrechen, machen es einfach, dranzubleiben, sodass die 178 Seiten recht flott zu lesen sind.

Markus Orths: Crazy Family: Die Hackebarts drehen durch
Loewe, Juli 2025
Gebundene Ausgabe, 176 Seiten, 13,95Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Ertz.

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