Draußen rieseln die Schneeflocken auf das beschauliche Dörfchen Västlinge, drinnen im Pfarrhaus feiern Puck Bure, ihr Ehemann Einar, ihr Vater Johannes Ekstedt und dessen Bruder, der verwitwete Pfarrer Tord Ekstedt, Heiligabend. Die Idylle könnte perfekter nicht sein. Bis die Nachbarin Barbara Sandell völlig aufgelöst hereinschneit: Ihr Mann Arne ist verschwunden. Man begibt sich gemeinsam auf die Suche nach ihm und schon bald ist klar, dass in dem beschaulichen Örtchen ein Mörder unterwegs ist…
„Tragödie auf einem Landfriedhof“ ist ein Krimi in bester „Whodunnit“-Manier: Wir haben das leicht abgeschiedene, verschneite Dorf, die begrenzte Anzahl an Verdächtigen – die fast alle ein geeignetes Motiv für den Mord hätten – und den Amateur-Detektiv, der allein durch seinen scharfen Verstand dem Mörder auf die Schliche kommt. Es tut gut, neben all den modernen Krimis, die sich zum Teil an Hightech und Blutszenarien überbieten, mal wieder einen Krimi der beschaulicherenn Art zu lesen. Genau die richtige Weihnachtslektüre, die es schafft, einen die Hektik des Alltags vergessen zu lassen und einen in die beschauliche schwedische Landidylle hineinzieht.
Maria Lang (1914-1991, eigentlich Dagmar Maria Lange) gilt als erste Krimikönigin Schwedens. 1949 debütierte sie mit „Nicht nur der Mörder lügt“, danach veröffentlichte sie bis 1990 jedes Jahr ein weiteres Buch, insgesamt 42. „Nicht nur der Mörder lügt“ sowie „Tragödie auf einem Landfriedhof“ gehören zu den sechs Lang-Romanen, die 2013 in Schweden neu verfilmt wurden und gerade international neu entdeckt werden.
Maria Lang: Tragödie auf einem Landfriedhof.
btb Verlag, November 2015.
240 Seiten, Gebundene Ausgabe, 16,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Roggow.