Jennifer Kitses: Ein Tag, eine Nacht

Tom ist ein Mann, der einen guten Job in einer Nachrichtenagentur hat und seine Frau Helen und seine beiden dreijährigen Zwillingstöchter über alles liebt. Doch er hat ein gut gehütetes Geheimnis: Mit seiner ehemaligen Chefin Donna hat er eine weitere Tochter, an der er ebenfalls sehr hängt. Nun droht Donna, von der amerikanischen Ostküste nach London zu ziehen, was für Tom die Beziehung zu seinem unehelichen Kind beenden würde. Schwierige Entscheidungen stehen an.

Die US-amerikanischen Autorin Jennifer Kitses zieht in ihrem ersten Roman die Schlinge um ihre beiden Hauptpersonen Tom und Helen immer enger, was beim Leser eine atemlose Spannung fast wie in einem Thriller erzeugt.

Wegen der psychischen Anspannung macht Tom immer mehr Fehler in seinem Job und droht ihn sogar zu verlieren. Er trinkt zu viel und verbringt schließlich den Abend mit einer dritten Frau: Vanessa …

Helen arbeitet als freie Mitarbeiterin in einer Werbeagentur, und auch ihr wachsen die immer kurzfristigeren Abgabefristen für ihre Aufträge über den Kopf, sodass sie kaum noch in der Lage ist, Beruf und Töchter unter einen Hut zu bringen. Die finanziellen Nöte der Familie kommen hinzu. Als sie sich schließlich auf einem Spielplatz mit zwei halbstarken Teenager-Mädchen aus dem Asozialen-Milieu anlegt, eskaliert auch für sie die Situation vollends.

Wie es der Titel des Romans andeutet, geschieht die gesamte Handlung in nur einem Tag und einer Nacht. In diesen 24 Stunden ballt sich für Tom und Helen all das zusammen, womit wohl viele Menschen in ihren mittleren Jahren nicht nur in Amerika zu kämpfen haben: Druck im Job und in der Partnerschaft, Geldsorgen, Belastung durch kleine Kinder – ein Leben „auf Kante“ also, das schnell aus dem Gleichgewicht geraten kann.

Zwar mag das Ende dieses Romans etwas unbefriedigend sein, die Lektüre sei hiermit aber dennoch empfohlen.

Jennifer Kitses: Ein Tag, eine Nacht.
dtv, Oktober 2018.
320 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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