Seitdem Xcor und seine Untergebenen aus der alten Welt in den USA eingetroffen sind, versucht der renegate Vampir sich eine eigene Machtbasis aufzubauen. Ein erster Anschlag auf das Leben von Wrath, den König der Vampire wurde verübt, der letztlich jedoch knapp scheiterte. Dass Xcor sich in Layla, eine der Auserwählten der Jungfrau der Schrift verliebt und sich gebunden hat beruhigt die Lage auch nicht eben.
Währenddessen hat sich Assail vom Rat der Vampire losgesagt und sucht seine wirtschaftliche Existenz zu sichern. Im Verlauf der letzten Monate hat er alle Zwischenhändler, die mit Koks und Heroin dealten ausgeschaltet, nun muss er sehen, wie er seine Ware loswird – und wenn er dabei mit den Lessern zusammenarbeiten muss – so be it.
Quinn, Vater des ungeborenen Lebens das in Layla heranwächst kommt währenddessen seiner grossen Liebe, dem Vampirkrieger Blay näher. Was lange währt, wird endlich gut …?
Die Black Dagger Serie kann man getrost und ohne ihr unrecht zu tun als Vampir-Soap mit einem Schwerpunkt auf sexuell-gewaltbetonten Beschreibungen bezeichnen. Es geht um den actionreichen Kampf der Vampirkrieger (Black Dagger) gegen die Lesser ihres uralten Gegners Omega.
Dass es dabei immer wieder auch um Verräter aus den eigenen Reihen geht, dass die körperliche Liebe einen bedeutenden Platz im Geschehen einnimmt ist bekannt und wird von den Fans der Serie auch erwartet. Dabei spielt die Autorin versiert und hemmungslos mit anrüchigen sexuellen Abarten, schockt ihre Leser-innen mit Sado-Maso Praktiken oder der plakativen Darstellung des gleichgeschlechtlichen Akts. Verbunden hat sie dies mit einem pseudo-religiösen Unterbau der Jungfrau der Schrift und einer feudalen Herrschaftsstruktur komplett mit einer Leibwächtergarde fürs Grobe.
Das ist Trash, aber kultiger Trash, der es dem Leser ermöglicht aus der Sicherheit seines Heims ein wenig in verbotenen oder anrüchigen Gebieten zu wildern, ohne dabei wirklich in Gefahr zu geraten.
J. R. Ward: Black Dagger 22: Sohn der Dunkelheit.
Heyne, März 2014.
432 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.