Helene Flood: Die Affäre

Ein slow burning Feuerwerk: raffiniert & unheimlich

„Dieses Gefühl, wenn man beschlossen hat, etwas Verbotenes zu tun, ist schön. Schwerelos und schwebend, jetzt kann alles passieren.“ (S. 39)

Helene Floods zweiter Roman „Die Affäre“ ist ein zum Nachdenken anregender, charakterbasierter Thriller. Die Autorin hat mein Gehirn erneut zum Explodieren gebracht. Die Ich-Perspektive und die distanzierte Erzählweise sorgen für anfängliche Irritation, bis plötzlich alles zusammenpasst.

Doch Vorsicht, dieser Roman ist kein gewöhnlicher actionreicher Thriller mit blutigen Szenen und unerwarteten Wendungen. Stattdessen entwickelt sich die Geschichte ruhig, recht kühl und manchmal zu detailliert, was den Lesefluss etwas verlangsamt.

Der angenehme, flüssige Schreibstil der Autorin ermöglicht einen leichten Einstieg, jedoch fehlt es teilweise an der nötigen Spannung, um das Buch rasch voranzutreiben.

Die Charaktere haben ihre festen Rollen, aber die Verwirrung der Protagonistin hält mich als Leserin auf Trab, während ich versuche, den Mörder zu entlarven. Das Ende lässt uns mit offenem Mund zurück und bietet unendliche Interpretationsmöglichkeiten für die Fantasie.

Ich mochte es sehr!

Helene Flood: Die Affäre.
btb, Juni 2023.
512 Seiten, Paperback, 16,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Olivia Grove.

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