Ein Mensch mit Asperger-Syndrom hat Schwierigkeiten, Gefühle zu empfinden. Alles Zwischenmenschliche ist ihm ein Gräuel. Wenn so jemand – wie in Graeme Simsions Roman „Das Rosie-Projekt“ – versucht, etwas so Emotionales zu tun wie auf Brautschau zu gehen, dann ist die Situationskomik vorbestimmt. Und so geschieht’s im höchst unterhaltsamen, lesenswerten und witzigen Buch des australischen Autors.
Don Tillman ist Genforscher, leidet unwissentlich am Asperger-Syndrom und sucht die Frau fürs Leben. Letzteres tut er mit einem gut ausgeklügelten 17-seitigen Fragebogen. Doch dann trifft er Rosie, die bei fast allen Fragen durchfällt. Sie ist unpünktlich und raucht, was laut Fragebogen absolute Ausschlusskriterien für eine mögliche Partnerin sind. Außerdem sucht sie ihren leiblichen Vater. Und dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker, was die beiden zwingt, einige Zeit miteinander zu verbringen.
Man ahnt, was kommt: Dem Fragebogen zum Trotz findet Don Interesse an Rosie und umgekehrt. Kriegen die beiden sich am Ende?
Man kann fast sicher sein, dass dieses Buch auch in Deutschland ein großer Erfolg wird – in anderen Ländern ist es das schon. Auch als herzergreifender Film, bei dem man abwechselnd schallend lacht und vor Rührung das Taschentuch zückt, lässt sich der Stoff gut vorstellen. Sony Pictures hat die Rechte schon gekauft.
Graeme Simsion: Das Rosie-Projekt.
Krüger, Dezember 2013.
352 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.