Fing ganz lustig an, aber nach einiger Zeit nervte mich dieses ewige „drüber“ – ich fragte mich ständig, warum jetzt das denn auch noch, es reichte doch bis dahin…etc. Was ich damit meine, ist, dass die vier Hauptrollen in diesem Poetry slam – oder Comedydrama, am Ende eher zu Cartoon Figuren mutierten wo jedes „normale“ Miteinander nicht mehr möglich scheint. So ist diese überdrehte Geschichte recht schwer zu lesen, weil man immer irgendein Knock out erwartet, dass diese, eh schon von allem Pech der Welt gebeutelten Protagonisten, endgültig in die Enge treibt, aus der es kein Entrinnen mehr gibt. Doch, einmal versuchen sie es: ein völlig aus dem Ruder kippender Ausflug von Borken (an der niederländischen Grenze) in ein ostdeutsches Fake Paradies (das es allerdings wirklich gibt) namens Tropical island.
Das alle überleben und es sogar noch zurück nach Borken schaffen ist das eine, und das andere ist , dass die Autorin zuletzt Milde walten lässt, und die vier nach ihren irren und komplizierten Abenteuern, doch wieder zueinander finden. Es ist eben ein Debüt-Roman, ok. Gute Ansätze, aber bitte die Übertreibungen bei einem eventuellen nächsten Roman nicht ganz so verrückt werden lassen. Denn es ist ja kein Gütesiegel eine Bescheuertheit an die andere zu reihen, das wird, wie gesagt, dann langweilig!
Giulia Becker: Das Leben ist eins der Härtesten.
Rowohlt, März 2019.
224 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Fred Ape.