Ethan Hawke: Hell strahlt die Dunkelheit

Ethan Hawke ist nicht nur ein bekannter vierfach oscarnominierter Hollywood-Schauspieler („Before Midnight“, „Die glorreichen Sieben“), sondern auch ein erfolgreicher Schriftsteller. Mit „Hell strahlt die Dunkelheit“ legt er nun bereits sein viertes auch auf Deutsch erschienenes Werk vor.

Darin geht‘s um den Filmschauspieler William Harding, der am Broadway bei einer Shakespeare-Theater-Produktion mitmacht – Henry IV -, die ihm alles abverlangt. Dazu hadert er mit seinem Leben, denn seine Frau, ein gefragter Rockstar, will sich von ihm trennen, weil er sie mehrfach betrogen hat. Harding gerät in einen Strudel aus Alkohol, Drogen, schnellem Sex und den Anforderungen des Theaterstücks …

​Das alles ist dicht dran an der Biografie des 1970 geborenen Autors. Denn auch dessen Ehe mit der Filmschauspielerin Uma Thurman („Kill Bill“) scheiterte wegen Hawkes Seitensprüngen.

„Hell strahlt die Dunkelheit“ hat Drive, ist rasant, und der Leser taucht tief ein in die Gedankenwelt des Ich-Erzählers. Der ständige Spagat zwischen dem Wunsch nach einem harmonischen Familienleben und den Versuchungen, denen ein gutaussehender Filmstar ausgesetzt ist, wird deutlich.

Dazu gewährt dieser Roman interessante Einblicke in die Welt des Theaters. Er zeigt, welche immensen Anforderungen ein (Star-)Regisseur haben kann, welchen Nervenkrisen die Schauspieler ausgesetzt sind, wie sie sich mitunter bis an die Grenze der eigenen Gesundheit für ihre Rolle einsetzen, welche Gefühle die berühmten Standing Ovations in ihnen auslösen und wie gebannt sie auf die Kritiken am nächsten Tag starren – und auch, welche Magie ein guter Theaterabend entfachen kann.

Ethan Hawke jedenfalls scheint ein Multitalent zu sein, der imstande ist, gleich in mehreren künstlerischen Sparten Top-Leistungen abzuliefern.

Ethan Hawke: Hell strahlt die Dunkelheit.
Aus dem Englischen übersetzt von Kristian Lutze.
Kiepenheuer & Witsch, September 2021.
336 Seiten, Gebundene Ausgabe, 23,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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