Emma C. Moore: Finian Blue Summers

finianRayne ist 19 Jahre alt und hat noch nie einen Hamburger, geschweige denn etwas Ungesundes gegessen, hat noch nie auf einem Fahrrad gesessen oder einen Jungen geküsst. Eines hat sie ganz sicher schon getan: Violine gespielt vor einem Millionenpublikum. Doch auch das gehört der Vergangenheit an. Zurzeit befindet sich Rayne in einer teuren Privatklinik, da sie sich weigert, auch nur ein Wort zu sprechen. Hier trifft sie auf den Pfleger und angehenden Medizinstudenten Finian, dessen Interesse sofort geweckt ist. Er schafft es, zu der stummen Rayne durchzudringen und ihren sehnlichsten Wunsch ans Tageslicht zu kitzeln: Rayne möchte noch einmal das Haus ihrer Großmutter sehen. Dieses hat sie zwar geerbt, doch ihr Vater möchte es verkaufen. Finian und Rayne entschließen sich Hals über Kopf zu einer Reise.

Unter dem Autorennamen Emma C. Moore vergibt sich niemand Geringeres als Marah Woolf, die mit ihren bisherigen Romanen für viel Aufsehen gesorgt hat. Auch „Finian Blue Summers“, das seltsamerweise nach einer der beiden Hauptfiguren benannt wurde, könnte so ein Roman sein. Dann geht allerdings Einiges schief. Das nur knapp 280 Seiten starke Büchlein fährt mit einer Vielzahl an Wendungen, Nebenhandlungen und Ideen auf, so dass man problemlos drei Romane hätte füllen müssen. Hier ist allerdings nicht mal die Standardseitenzahl eines Taschenbuches vorhanden. Und deswegen geht die Geschichte um Finian und Rayne dann auch irgendwie schief. Sie will einfach viel zu viel auf den wenigen Seiten. Der Roman liest sich deshalb eher wie eine Zusammenfassung eines viel größeren Werkes.

Immerhin hat die Autorin gute Ideen, hier sind sie nur etwas zu knapp verpackt. Selten gebe ich diesen Rat, aber ein paar Seiten mehr hätten dieser Geschichte sehr gut getan! So hetzt man durch all die Irrungen und Wirrungen, deckt Geheimnisse von Raynes Familie auf, lernt auch Finians Geschichte etwas näher kennen, doch alles bleibt vage, wird teilweise dann nur in Nebensätzen beendet, nur damit noch neue Ideen einfließen können. Insgesamt eher schade um die Geschichte.

Emma C. Moore: Finian Blue Summers.
CreateSpace Independent, August 2016.
278 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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